Erfolgreiche Sanierung
Burgruine Eichelberg erstrahlt in neuem Glanz

- Geraldine Klever vom Bundesdenkmalamt mit Burgherr Markus Orsini-Rosenberg und Wernbergs Bürgermeisterin Doris Liposchek (von links)
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Um dem endgültigen Verfall entgegenzuwirken, wurde die Burgruine Eichelberg oberhalb von Wernberg seit 2016 umfassend saniert und renoviert. Am Tag des Denkmals Ende September wurde das Architektur-Natur-Juwel offiziell der Öffentlichkeit übergeben.
WERNBERG. Die Burg Eichelberg, auch Aichelberg oder Aichelburg genannt, wurde um 1200 von den Rittern von Aichelberg errichtet. Sie gehörte zu einer Reihe von Burgen, die auf besonderen Felsen erbaut wurden. Nachdem die Ungarn um 1500 die Aichelburg zerstört hatten, erhielt Besitzerfamilie Khevenhüller 1511 die Erlaubnis, eine Befestigungsanlage statt der zerstörten Burg in Damtschach zu bauen.

- Die Aichelburg befindet sich mitten in den Ossiacher Tauern nördlich von Wernberg in der Ortschaft Umberg.
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600.000 Euro für die Sanierung
Im Lauf der Jahre ging die dem Verfall überlassene Ruine an die Familie Orsini-Rosenberg über. Gemeinsam mit Altbürgermeister Franz Zwölber kam Markus Orsini-Rosenberg 2015 die Idee, sich für den Wiederaufbau einzusetzen. Rechtzeitig zum Tag des Denkmals am letzten Sonntag im September war das Architekturjuwel fertig restauriert. Die 600.000 Euro für Wernbergs ältestes bauhistorisches Denkmal kamen aus EU-Mitteln, von Gemeinde, Bund, Land, vom Bundesdenkmalamt und von der Familie Orsini-Rosenberg.

- on dieser Bank genießt man beste Aussicht und hat direkten Blick auf die Burgruine Eichelberg.
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Natur trifft Architektur
„Die Burg wurde einst aus dem Felsen herausgehauen. Die im Rahmen der Sanierung freigelegten Stufen beweisen das. Was die Natur längst zurückerobert hat, kann ab sofort jedermann als Natur-Architektur-Juwel mit Fernsicht nach Villach und auf die Karawanken für sich entdecken“, freut sich Markus Orsini-Rosenberg, der zwei Glücksfälle hervorheben möchte: „Mit Albrecht Ebensperger konnten wir einen top Restaurateur für unser Projekt gewinnen, für die Umsetzung arbeitswillige Syrer und Afghanen, die beschäftigt werden mussten und sich regelrecht darum rissen, hier mitarbeiten zu dürfen. Sie kommen aus mittelalterlichen Kulturen und haben sich als perfekte Baumeister erwiesen.“

- Sämtliche Innenräume der Burg wurden renoviert und mit Stufen ausgestattet.
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Romantisches Ziel für Wanderer
Das Ergebnis der harten Arbeit ist ein romantischer Kraftort, der Wanderern, Spaziergängern und Mountainbikern ab sofort zum Besichtigen zur Verfügung steht. „Früher fanden hier Goa-Raves, Theaterstücke und Partys statt. Anhäufungen von Coladosen, Scherben und Schutt waren die Folge. Wir wollen keine Beschmierungen an den Wänden, keine Müllhalde mitten im Wald. Aber ich bin mir sicher, dass die Besucher die wunderschöne Burg gerne und friedlich annehmen werden“, ist Orsini-Rosenberg überzeugt.

- Burgherr Markus Orsini-Rosenberg deutet stolz auf die freigelegte Backofenanlage inklusive Kachelofen und Herd.
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Mittelalterliches Frühlingsfest
Auch Wernbergs Bürgermeisterin ist von der frisch sanierten Burg begeistert. „Sie wird jedes Jahr von 1. April bis 31. Oktober geöffnet sein. Wir arbeiten gerade daran, Führungen anzubieten. Auch kleinere Veranstaltungen, Akustikkonzerte und Chorauftritte wird es geben. Im Frühling planen wir ein Burgfest mit Rahmenprogramm nach Friesacher Vorbild“, garantiert Doris Liposchek.

- Auch vom Innenhof aus präsentiert sich die Aichelburg von ihrer schönsten Seite.
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Denkmalschutz ist Klimaschutz
Dass die Burg ihre Tore am Tag des Denkmals öffnete, hat einen Grund. „Denkmalschutz ist Klimaschutz. Dieses 800 Jahre alte Gebäude steht für graue Energie, die für Transport, Lagerung und Entsorgung zu bilanzieren ist – ein fantastischer Wert“, sagt Geraldine Klever vom Bundesdenkmalamt, die belegen kann, dass man auf der Aichelburg schon im Mittelalter sparsam mit Energie umgegangen ist: „Die Backofenanlage aus dem 16. Jahrhundert inklusive Kachelofen und Herd wurde ausgegraben, restauriert und wieder konserviert. Im Winter hat man früher nur wenige Räume bewohnt – ein Spargedanke, der heuer eine Rennaissance erfahren könnte.“






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