Innovatives aus Villach
Erfolg mit Holz
Ob der Aussichtsturm Pyramidenkogel oder innovative Holz-Ummantelungen: Rubner Holzbau, u.a. mit Sitz in Finkenstein, setzt mit dem nachhaltigen Rohstoff spannende Projekte um.
VILLACH. Der neue Spar in Klagenfurt (Südring), die Fassadenkonstruktion beim Ex-OBI-Gebäude in Villach oder der Bau des neuen Autohauses Süd: Der Name „Rubner Holzbau“ ist bei den ausführenden Firmen immer mit dabei. Kein Wunder, denn: Holz ist immer noch der umweltfreundlichste, da CO2-neutralste Baustoff. „Außerdem hat Holz den großen Vorteil, dass gerade wie bei Zubauten beim OBI-Gebäude das Verhältnis zwischen Eigengewicht und Tragfähigkeit sehr gut ist“, erklärt Michael Vodicka-Unterweger, Bauingenieur und Prokurist der Firma Rubner Holzbau (Standort Finkenstein). Vor allem in großen Städten versucht man so, aus vier Geschoßen sechs zu machen – hier wird aus statischen Gründen nur noch mit Holz, ganz ohne Beton gebaut. Generell wird Holz als Baustoff seit einigen Jahren immer gefragter. Vodicka-Unterweger: „Aktuell sind wir auch an einem neuen EU-Projekt dran. In Slowenien wird ein sozialer Wohnbau aus den 60er-Jahren komplett mit vorgefertigten Holzelementen umhüllt, um den Wärmebedarf zu reduzieren. Die Bewohner können während der Umbauarbeiten auch in ihren Wohnungen bleiben.“ Nach diesem ersten Projekt werden weitere in dieser Art folgen, auch in Österreich.
Herausforderung Pyramidenkogel
Rubner Holzbau ist vor allem für den Industrie-, Gewerbebau oder für Sonderbauten wie den Pyramidenkogel zuständig. „Das war sicher eines der Leuchtturmprojekte, das wir hatten. Die größte Herausforderung dabei war, es gab vorher kein vergleichbares Projekt, für viele war der Bau Neuland. Die ersten Tage waren extrem spannend, es hat geschneit und die Mitarbeiter haben sich auch erst an die 60 bis 70 Meter Höhe herantasten müssen, das ist nichts Alltägliches. Trotzdem gab es bei allen eine Identifizierung mit dieser Baustelle, die es sonst nicht gibt“, so Vodicka-Unterweger. Ein Vorteil von Holz war damals wie auch bei anderen Bauprojekten, dass im Holzbau der Vorfertigungsgrad extrem hoch ist. Vodicka-Unterweger: „Die österreichische Holzbauindustrie ist maschinell top ausgestattet, Bauteile werden millimetergenau zugeschnitten. Und im Vergleich zum Beton gibt es keine Austrocknungszeiten.“
Facharbeitermangel
Rubner Holzbau hat in Rohrbach ein eigenes Sägewerk, großteils wird Fichte verwendet. Das Holz kommt aus einem Umkreis von 40 bis 50 Kilometer. Die Produktion ist in Niederösterreich, hier gibt es rund 300 Mitarbeiter und im Schnitt zehn Lehrlinge. Das Facharbeiterproblem trifft auch die Holzbranche. „Wir könnten jederzeit Facharbeiter aufnehmen. Da wir keine Arbeitskräfte bekommen, müssen wir leider versuchen, noch mehr zu automatisieren“, sagt Vodicka-Unterweger. Er selbst ist gelernter Tischler, Zimmerer und Bauingenieur, von Anfang an war das Holz seine Leidenschaft. Es folgten die HTL für Tischlerei, dann Studien (Bauingenieurswesen) in Wien und Lausanne – immer mit Schwerpunkt Holz. Der Standort in Finkenstein macht jährlich 15 Millionen Euro Umsatz, österreichweit sind es 70 Millionen Euro. Vor der Pandemie war ein Hauptmarkt für Holz Großbritannien und der asiatische Markt: „Hier gibt es Bauprojekte in Größenordnungen, die bei uns nicht vorstellbar sind.“
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