4 Millionen Investition
Feistritz/Gail startet eigene Stromerzeugung
Eigenes Kleinwasserkraftwerk ist wegweisendes und nachhaltiges Projekt der Gemeinde. "Der Zeitpunkt für die Vier-Millionen-Euro Investition ist optimal".
VILLACH-LAND. Während die Entwicklung der Energiekosten gerade Menschen in ganz Europa Sorgen bereitet, geht die Gemeinde Feistritz an der Gail ganz neue, innovative Wege. "Es ist eine sensationelle Entscheidung der Gemeinde ein eigenes Kleinwasserkraftwerk zu errichten und zu betreiben", so Gemeindereferent Landesrat Daniel Fellner: "Wenn sich die Kosten für die Errichtung amortisiert haben, erzielt die Gemeinde durch die eigene Stromerzeugung Überschüsse, die wiederum für neue Gemeindeprojekte herangezogen werden können. Ein langfristig nachhaltiges Projekt mit Vorbildcharakter".
3 Millionen Kilowattstunden jährlich
Das Kleinwasserkraftwerk Feistritz 2, das künftig mehr als drei Millionen Kilowattstunden jährlich erzeugen kann, ist in dieser Form kärntenweit einzigartig. In der Gemeinderatssitzung vergangenen Donnerstag wurde die Vergabe der Realisierung an das Bauunternehmen Porr beschlossen. Die Arbeiten sollen im Dezember 2022 beginnen und bis 31. Dezember 2023 fertiggestellt sein.
Kosten werden reduziert
Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf vier Millionen Euro. Zusätzlich werden noch ca. 0,4 Mio. für die Planung und Bauaufsicht sowie Nebenkosten investiert. Die Gemeinde hat bei der ÖMAG, der Abwicklungsstelle für Ökostrom AG einen Antrag auf Gewährung eines Investitionszuschusses gestellt, dieser wurde gewährt und beträgt 940.000 Euro. Somit reduzieren sich die Kosten für die Gemeinde Feistritz an der Gail auf gut drei Millionen Euro. Für diese Kosten wurde bereits ein Kredit ausgeschrieben, der mit den Erlösen refinanziert werden soll.
100%ige Absicherung gewährt
Bürgermeister Dieter Mörtl: "Wir konnten noch vor dem Sommer für das Kreditvolumen von drei Millionen Euro einen Fixzinssatz für 30 Jahre erhalten. Somit können die Rückzahlungsverpflichtungen von den Erträgen mit einer 100 prozentigen Absicherung gewährt werden. Beim Feistritzerbach wurde bereits im Jahr 2013 ein wasserrechtliches Verfahren eingeleitet. Nunmehr soll der Feistritzbach gefasst werden und vor dem Ortsbeginn wird ein Kraftwerkhaus errichtet. Durch die Planung ist eine ökologische Variante ausgewählt worden und im Ortsbereich wird damit die volle Wasserführung gewährt".
Fakten
Es wird ein Laufwasserkraftwerk (mit einem Auslaufbauwerk), errichtet. Dadurch muss kein Staudamm errichtet werden. Mit einer schonenden Einbauweise werden die ca. 2.650 Meter Rohrleitung in den öffentlichen Weg eingetieft. Das Krafthaus soll im Bereich der Talsperre oberhalb der Ortschaft Feistritz errichtet werden. Im Krafthaus ist eine vier düsige Peltonturbine mit einer max. Leistung von ca. 1280 KW – bei Überöffnung – vorgesehen. Die Bruttofallhöhendifferenz beträgt ca. 170 Meter. Die vorgesehene Turbine bei der Ausbauwassermenge von 0,8m³/Sek. Lit., mit einer Bruttofallhöhe von 170 Metern ergibt eine Turbinenleistung von ca. 1,02 MW. Durch die technischen und wirtschaftlichen Berechnungen soll das Regelarbeitsvermögen der Wasserkraftanlage einen jährlichen Stromerzeugungsgrad von 3.386.125 kWh ergeben. Die Strompreisabschöpfungsberechnung wurde in den nächsten drei Jahren mit ca. 17,55 Cent berechnet.
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