Fischotter - geschützt, aber es gibt zu viele

Vergangene Zeiten: Karl Zankl beim Fliegenfischen in der Oberen Gail. Heute finde dort keiner mehr Fische, beklagt er
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Sie bedrohen die Existenz der Fischereipächter im Gailtal, doch das Land hat das Problem erkannt.

GAILTAL (nic). Die Erregung ist Karl Zankl in der Stimme anzumerken. Der Dellacher erklärt mit Nachdruck: "Die steigende Zahl der Fischotter im Gailtal hat dazu geführt, dass es momentan im Fluss fast keine Fische mehr gibt. Meine Existenz als Pächter von rund 16 Kilometern und Anbieter von Fischereikarten ist gefährdet."

Keine Touristen zum Fischen

Die Touristen, die zum Fliegenfischen in die Region kamen, bleiben seit geraumer Zeit aus, weil es nichts zum Fischen gibt. Dagegen steht eine Jahrespacht von 24.000 Euro, die Zankl und sein Partner Stefan Gratzer pro Jahr zahlen.
Der Schuldige für die katastrophale Situation ist laut der Fischereiexperten ein Verwandter der Marder, dessen Lieblingsspeise Fische sind. Der Fischotter hat sich, so Fischrat Zankl, extrem vermehrt. Hilfe von den Behörden bleibt jedoch aus seiner Sicht aus. Und bereits um das Jahr 2014 herum war es der Fischreiher, der die Bestände in Flüssen und Seen dezimierte. Dieses Problem wurde gelöst.
Die Nachfrage bei BH Hermagor und Land Kärnten ergab: Der Fischotter ist bekannt! Grundlage allen Handels sind jedoch gültige EU-Bestimmungen und die Tatsache, dass diese Tiere streng unter Naturschutz steht.
Manfred Jost, der zuständige Abteilungsleiter der BH Hermagor, verweist unter anderem auf eine bereits durchgeführte Bestandserhebung und geplante Gesetze. Die bestätigt auch Renate Scherling, Leiterin der Abteilung 10 der Kärntner Landesregierung, und für Jagd, Fischerei und Tierschutz zuständig. "Für ganz Kärnten wurde von der Universität Graz 2017 ein Bestand von 361 Fischotter, darunter 285 erwachsene Tiere, ermittelt," erklärt die Juristin. "Außerdem sind die Bedingungen für den Erhalt der Tiere günstig. Dies ist die Voraussetzung, um überhaupt als Landesbehörde tätig zu werden."
Laut Scherling wird noch im Feber eine entsprechende, derzeit in Abstimmung mit relevanten Gruppen befindliche Gesetzesvorlage in den Landtag eingebracht. "Dann ist eine politische Entscheidung notwendig," sagt sie. Die würde es ermöglichen eine bestimmte Quote an Fischottern einzufangen und zu töten – in Abstimmung mit den zuständigen Jagdaufsehern.
Dazu sagt Bezirksjägermeister Bruno Maurer: "Der Aufgabenstellung bewusst, würden wir Jäger wie beim Fischreiher, innerhalb des gesetzlichen Rahmens, mit entsprechender Fachkompetenz handeln."
Tierschützer, zum Beispiel vom WWF, sprechen sich auch im Fall der Fischotter generell gegen Quoten und Tötungen aus. Regionale Umweltschützer, wie die Bürgerinitiative zum Erhalt des Gösseringbachs, des Mühlbachs und der Gail stellen grundsätzlich den Schutz der Natur ganz oben an.
"Fischotter und die anhängende Problematik stehen nicht auf unserer To-Do-Liste, aber das Thema zeigt, dass häufig erst etwas passiert, wenn es eigentlich schon "Fünf nach Zwölf" ist", beklagt Christiane Kuttnig-Dekan für die BI.

Zur Sache: Neues Gesetz geplant

• Aufgrund von EU-Richtlinien und der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie stehen Fischotter ganzjährig unter dem Schutz der Behörden und dürfen auch nicht gejagt werden.
• Eine Untersuchung der Universität Graz ergab in ganz Kärnten eine Population von 361 Tieren (285 Erwachsene). Die Erhaltungsprognose gilt als günstig.
• Fischereiexperten im Gailtal sprechen von bis 600 Tieren.
• Bereits Ende Feber 2018 soll eine neue Gesetzesvorlage in den Landtag in Kärnten eingebracht werden. Darin könnte eine vorübergehende Tötungsquote für Fischotter enthalten sein.
• Diese würde es den Jagdaufsehern und -pächtern in ihren Gebieten ermöglichen Fischotter zu fangen und zu töten.
• Aufgrund der Vorschriften liegt trotz neuem Gesetz die endgültige Entscheidung jedoch bei der Jägerschaft.

Fischotter & Co machen Sorgen

• Fischotter lieben genau wie Fischreiher frischen Fisch aus Seen und Flüssen.
• Die natürlichen Fressfeinde der Fischotter sind hauptsächlich Luchse, Wölfe und Seeadler, die jedoch, auch im Gailtal, fast gar nicht mehr vorkommen. Frei laufende Hunde könnten eine Gefahr sein.
• Diese Tatsache begünstigt die stetige Zunahme der Fischotter-Populationen.
• Im Jahr 2014 (die WOCHE berichtete) waren es eher die Fischreiher, die Fischzüchtern und den Pächtern von Fischereigewässern Sorgen bereiteten. Dieses Problem ist gelöst.

Vergangene Zeiten: Karl Zankl beim Fliegenfischen in der Oberen Gail. Heute finde dort keiner mehr Fische, beklagt er
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