Thörl-Maglern
Greißlerei wurde zum Museum
In Thörl-Maglern steht ein Haus, in dem 200 Jahre Geschichte lebt. Diana Erat leitet ihr Greißlermuseum.
THÖRL-MAGLERN. "Für viele Besucher ist das Greißlermuseum eine Reise in die Kindheit," weiß Diana Erat, was diese Einrichtung unweit der italienisch-österreichischen Staatsgrenze ermöglicht. Hier, in dem alten Verkaufsraum, ist die Zeit Anfang des 20. Jahrhunderts stehen geblieben.
Fast vergessen
Ein Zeitzeugnis ist ein großer Petroleumkessel. Eines jener Exponate, auf die Erat besonders stolz ist. "Früher kamen die Menschen mit ihrer Ölkanne in den Laden und ließen sie einfach auffüllen," berichtet sie. Das mehr als 200 Jahre alte Gebäude ist ebenso lange in Familienbesitz. Vor gut 30 Jahren erbte sie Haus und Ladenlokal und sorgte für den Erhalt. Neben ihrer Schneiderwerkstatt und den Wohnräumen entstand das Museum. Ein Förderverein unterstützt den Erhalt des Kulturguts, das immer wieder Besucher aus nah und fern anlockt und begeistert.
Reise in die Vergangenheit
Alte Werbetafeln, Dosen, Spielzeug und alte Ladeneinrichtung faszinieren Jung und Alt. Obwohl das Museum ein einziger großer Raum ist, dauert es, alle Details zu erfassen. "Damals gab es hier für die Menschen, die auf dem Land lebten, fast alles," erzählt die "Museumskuratorin".
Es waren weniger Lebensmittel, die gefragt waren, weil man selbst fast alles erzeugte, sondern vielmehr andere Dinge. Dazu gehörten unter anderem auch Stoffe, Nähzubehör, Spielzeug oder auch Kaffee, Tee, Schuhcreme und vieles mehr. Vieles, wie alte Werbedosen oder -schilder, sind heute heiß begehrte Sammlerobjekte und bestechen durch Farben und eine andere Werbesprache, als man sie heute kennt.
Freitags ist das Museum am Nachmittag geöffnet. Für Gruppenführungen ist eine separate Anmeldung möglich.
ZUR SACHE
Das Greißlermuseum: Vor gut 30 Jahren wurde die Greißlerei in Thörl-Maglern an der Landesstraße nach 200 Jahren endgültig geschlossen. Diana Erat erbte das Gebäude und richtete es her, um es vor dem Verfall zu bewahren. Später setzte die Gailtalerin die Idee um, aus dem im ursprünglichen Zustand erhaltenen Laden ein Museum zu machen. Ein Förderverein mit etwa hundert Mitgliedern sichert den Fortbestand der historischen Einrichtung. Das Kulturprogramm, das heuer auf Sparflamme gesetzt ist, rückt das Museum stets in den Fokus. Der nächste Termin ist am 2. Oktober: Es geht um den 10. Oktober 1920 bis heute.
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