Suchhunde spürten Vermisste auf
Nächtliche Suchaktion mit Happy End
Eine großangelegte Suchaktion endete mit Happy End. Vermisste 78-jährige Frau wurde wohlbehalten von Suchhunden aufgespürt.
TREFFEN. Gleich an mehreren Stellen war vorgestern Nacht die Österreichische Rettungshundebrigade zugange. Noch während man bei einer Übung im Drautal war, gab es einen Notruf der Landesalarm- und Warnzentrale. Um 23:36 Uhr wurde die Brigade zu einem Einsatz nach Treffen gerufen. Sofort machten sich alle verfügbaren Kräfte aus Oberkärnten auf den Weg zum Einsatzort.
Mutter sollte sie abholen
Gesucht wurde eine 78-jährige Dame im Bereich Krastal. Seite den Abendstunden war die Frau abgängig. Zuvor war deren Tochter war mit ihrem Ehemann in diesem Bereich wandern. Gegen Abend war der Mann so erschöpft, dass er nicht mehr weiter konnte, deshalb rief die Tochter ihre Mutter an und bat sie die beiden abzuholen. Die 78-jährige – in Treffen ortsunkundige – machte sich also mit einem roten Fahrzeug auf dem Weg.
Großangelegte Suchaktion
Als diese nach zwei Stunden noch immer nicht zur Abholung auftauchte, alarmierte deren Tochter die Polizei. Sofort wurde eine großangelegte Suchaktion gestartet.
Neben der Hundebrigade und der Polizei standen auch die Bergrettung und der Samariterbund im Einsatz. Die ganze Nacht über wurde gesucht.
Über Forstweg
Hundeführer Robert Staudacher mit Hund Quin, Hundeführerin Nadia Olsacher mit Makya und Hundeführerin Anwärterin Lisa-Marie Pichler kehrten von Suchgebieten in die Basis zurück, als sie einen weiteren Auftrag für einen steilen Forstweg erhielten. Sofort machten sie sich wieder auf, begleitet von Rudolf Katholnig von der Bergrettung Villach. Sie marschierten den Forstweg empor und die Rettungshunde suchten fleißig das umliegende Gebiet ab.
Stundenlange Suche – bis morgens
Allmählich entschied man die Suche über die Nacht abzubrechen, inzwischen war es bereits gegen 3:30 Uhr morgens. Die Suche sollte dann in den frühen Morgenstunden wieder aufgenommen werden.
Suche nach dem Auto
Auf dem Forstweg waren keinerlei Autospuren oder ähnliches auszumachen. "Die Kameraden wollten also die Suche abbrechen und in die Basis zurückkehren, als just in diesem Augenblick Rettungshund Quin immer wieder nach rechts den steilen Hang hinauf lief", berichten Nadia Olsacher und Robert Staudacher. Weiter erzählen sie: "Es zog ihn wie magnetisch immer wieder in diese Richtung, wo ein Felsblock nach oben den Weg versperrte. Quin hob seine Nase immer wieder nach oben in die Luft empor." Für Hundeführer Robert Staudacher und die anderen war klar: dieses Verhalten bedeutet etwas. "Quin hatte etwas in der Nase, so sagt man", berichtet Staudacher.
Hilferuf ertönte
Nach Rücksprache mit der Einsatzleitung setze der Suchtrupp seine Suche fort. Schon bald meinte Hundeführer Anwärterin Lisa-Marie Pichler, etwas gehört zu haben. Auch die Anderen waren der Meinung. Und tatsächlich: ein Hilferuf ertönte.
Sofort machten sich die Einsatzkräfte den steilen Weg weiter nach oben auf, sodass die Frau durch ihr antworten lokalisiert werden konnte. Und da erblickten sie das Auto der Vermissten, es hing quasi im Hang, leer, fast zu gefährlich um in das Auto einsteigen zu können. Die Frau saß unweit vom Auto entfernt, unverletzt, ansprechbar und wohlauf – und sichtlich erleichtert gefunden worden zu sein.
Hunde nahmen Fährte auf
Der Geruch der Frau war durch den Wind weit nach unten über einen Felsvorsprung getragen worden, so war es den Hunden möglich, den Geruch der Frau früh in die Nase zu bekommen.
Glückliches Happy End
Die Frau wurde dann von der Bergrettung und der Polizei erstversorgt und so kam es zu einem Happy End dieser Suchaktion. "Mit Glücksgefühlen im Bauch und sehr stolz durften so alle nach einer langen Nacht der Suche in ihre Betten zurückkehren, begeistert darüber, was unsere ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden und Rettungshunde zu leisten im Stande sind", berichten die Sprecher der Hundebrigade schließlich.
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