Hoteliers gegen Großprojekt
Velden braucht 600 neue Gästebetten
Ein Investor möchte in Velden ein Hotel mit 200 Betten realisieren. Trotzdem stößt das Projekt auf Widerstand.
VELDEN. Dass Gästebetten in der Westbucht vom Wörthersee Mangelware sind, ist kein Geheimnis. "Eine von uns in Auftrag gegebene Studie unterstreicht, dass in der Kernzone von Velden 600 Betten mehr benötigt werden, als unseren Gästen aktuell zur Verfügung stehen", bestätigt Bürgermeister Ferdinand Vouk, der auf Woche-Anfrage bestätigt, dass eine österreichische Kette für Jugend- und Familiengästehäuser ein Hotel mit bis zu 200 Gästebetten errichten möchte: "In Frage kommen zwei Grundstücke, die der Gemeinde gehören – eines im Süden und eines im Osten von Velden." Auch wenn die bestehenden 6.000 Betten in der Hochburg des Sommertourismus so gut wie durchgehend ausgebucht sind, ist mitten in der umsatzstarken Hochsaison ein Streit um besagtes Projekt ausgebrochen.
Etablierter Widerstand
Den etablierten Veldener Hoteliers ist ein weiteres Hotel an einem der besagten Standorte nämlich ein Dorn im Auge. "Wir haben gemeinsam mit dem Tourismusverband Velden einen Fragenkatalog mit unseren Anforderungen an die Hotelkette ausgearbeitet. Es gibt aktuell weder einen Beschluss noch eine Zusage. Sollte es in Richtung Planungsphase gehen, werden wir unsere Bürger miteinbeziehen!", verspricht Vouk. Auch für Bernhard Pichler-Koban vom Tourismusverband Velden ist die Aufregung nicht nachvollziehbar: "Es gab ein konstruktives Gespräch zwischen Tourismus, Gemeinde und Investor – Größe, Volumen und Zeitplan sind aber nicht fix. Außerdem warten wir auf eine Rückantwort des Investors. Unser gemeinsam erarbeiteter Fragenkatalog beinhaltet durchaus auch kritische Forderungen."
"Wichtig für Velden!"
Auch wenn noch nichts fixiert ist, sieht Pichler-Koban die Sache an sich ähnlich positiv wie Bürgermeister Vouk: "Dass eine seriöse Hotelkette in einer Tourismushochburg anklopft, ist zu begrüßen. Das passiert bei Gott nicht alle Tage. Und wie eingangs erwähnt, sind bei uns Gästebetten rar gesät. Wir benötigen Saisonbetriebe, die funktionieren!"
Neun Monate Pflicht
A propos Saisonbetrieb: Auch wenn die Hotelkette, die gerade in Velden anklopft, hauptsächlich Jugendherbergen und -gästehäuser im Portfolio hat, gehören auch Drei- und Vierstern-Hotels dazu. Pichler-Koban: "Die Kette wird uns erst sagen, was sie von uns gern hätte. Unsere Forderung ist ganz klar: Wir möchten ein Vierstern-Hotel mit langen Saisonöffnungszeiten. Neun Monate sind das Minimum!"
Viele Fragen offen
Während sich der Widerstand unter den Veldener Hoteliers weiter formiert, setzen Tourismus und Gemeinde auf konstruktive Gespräche. "Die Saison spielt sich nicht nur von Mai bis September ab. Los geht es ab März. Auch rund um den Veldener Advent am Seeufer werden zusätzliche Betten benötigt", gibt Pichler-Koban zu bedenken. In jedem Fall ist man am westlichen Wörthersee noch weit von einem Baustart entfernt. Um weitere Schritte setzen zu können, warten Gemeinde und Tourismus auf die Antwort des Investors.
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