Otwinskogel
EINSAMKEIT IM WINTERWALD
Graf Otwin von Pustertal hatte zwar seinen Stammsitz auf der Sonnenburg bei Bruneck, war aber durch Heirat auch mit Kaernten verbunden. Seine Familie besass die St. Georgkirche am Laengsee und stiftete das erste Benediktinerkloster auf Kaerntner Boden. Er führte ein abenteuerliches Leben, das ihn als Pilger auch ins Heilige Land leitete. Lange als verschollen gegolten kam er nach 17 Jahren heim und starb wenig später auf der Sonnenburg. Der Legende nach kam er aber unerkannt nach Kärnten zurück und lebte als Einsiedler in einer Höhle. Ein weißer Rabe soll seiner Gemahlin seinen Tod verkündet haben, worauf diese ihn im Kloster besetzen ließ. Bald vermehrten sich die Geschichten, dass an seinem Grab Wunder geschahen. Blinde und Lahme wurden geheilt, tote Kinder erweckt und Kopfleiden verschwanden angeblich. Ein richtiger Pilgerort entstand. Dem Kloster war das nur Recht. Es gewann durch die Verehrung Otwins an Bedeutung. Im Zuge der Aufklärung wurden solche Orte aber verschmäht und die Gebeine Otwins wurden ausgegraben und am Friedhof beigesetzt. Das Andenken an ihn hielt sich aber im Volk lebendig und seine Habseligkeiten wie sein Hut, seine Sandalen oder sein Löffel noch lange verehrt.
Auf seinen Spuren kann man am Laengsee wandern. Ausgangspunkt für sehr viele Touren ist das Stift St. Georgen. Die Otwinstour oder die Wanderung rund um den Buchberg kann man bequem miteinander kombinieren. Die Wege sind sehr gut markiert und bieten abwechslungsreiche Landschaft auf nicht sehr schweren Wegen. Wald und Feld loesen einander ab. Im Moment benötigt man nur gutes Schuhwerk und etwas Ausdauer. Vor allem die Einsamkeit und Stille kann man hier genießen. Obacht nur von den Bäumen. Sie spielen unfair und werfen mit Schnee nach dir. 😂
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