Interview: EC Paternion Obmann Heinz Müller sen.

Müller wünscht sich von Müller Kunsteis

Heinz Müller sen. steht seit vier Jahrzehnten an der Spitze des Eishockeyclubs Paternion. Der pensionierte 69jährige Schuhmachermeister wird in seinem Club nur Onkel Heinz gerufen und erfährt bei Familie und Freuden große Unterstützung für seine Vereinsarbeit und gibt beim Thema Kunsteisfläche niemals auf.

DRAUSTÄDTER: Herr Müller, sie haben in den vergangenen Tagen mit dem EC Tigers Paternion das 40jährige Vereinsjubiläum gefeiert. Vier Jahrzehnte ECP, 14.600 Tage durchgehend in der Obmannfunktion. Wie fühlt sich das für sie an?
Eigentlich unglaublich, aber wunderschön. Rückblickend gab es sehr viele schöne Momente, wie die Fertigstellung unseres Clubhauses, die erfolgreiche Nachwuchsförderung, der einzigartige 27jährige Zusammenhalt im Gründungsvorstand, unsere Damenmannschaft und natürlich die Tigersfans. Unsere Spieler, die nie nach Gagen anfragten, sondern sich selbst mit Mitgliedsbeitrag finanziell einbrachten. Top bewegt meine Gefühlswelt die nicht selbstverständliche, großartige unermüdliche Unterstützung durch meine Gattin Greti, Tochter Melanie und den Söhnen Hannes und Heinz jun. und der positive Zuspruch von Bevölkerung und Gönnern. Großes Danke dafür. Sportlich berührt mich nach wie vor der Meistertitelgewinn 2018 mit 1.000 Tigersfans. Zum Glück gab es nur wenige Tiefs. Wie zum Beispiel, als die Notwendigkeit unser Eislaufplatz in Frage gestellt wurde, als ein Sturm unseren Schattenwald abrasierte.

Haben sie bewusst ein aktuelle Dauertief vergessen? Die Kunsteisfläche?
Dies ist kein Dauertief, sondern unser Dauerwunsch. Ohne Kunsteis ist leider keine Nachwuchsarbeit möglich. Unsere funktionellen Pläne haben wir bereits mehrfach im Bürgermeisterbüro vorgelegt. (schmunzelt). Vielleicht schenkt Bürgermeister Manuel Müller dem ECP-Obmann Heinz Müller einen Kunsteisgutschein zum 40iger. Wir werden auf jeden Fall für die Jugend am Puck bleiben.

Jugend, die Ausgangspunkt für ihre 40 Jahre Obmannschaft war?
Stimmt. Ich war Fußballjugendtrainer beim SV Paternion und meine Spieler wollten einen Eislaufplatz und ich half ihnen bei der Realisierung und ich bin noch heute ihr Onkel Heinz.

Warum Onkel Heinz?
Weil ich wahrscheinlich 24/7 immer für sie da bin. Ob beim Eisaufbereiten, Veranstaltungen organisieren, mit meinem Schuhmacherkönnen bei der Anfertigung von Planen oder eben nur als Onkel Heinz Anlehnschulter.

Als Eishockeytorhüter galten sie als Ausflugsgoalie. Warum?
Weil ich sehr gerne an der blauen Linie aufgestellt war. Schon damals wollte ich nach vorne und nicht nur auf Drahtkasten fixiert sein. Natürlich gab es dadurch einige vermeidbare Treffer. Aber so war halt mein Spielverhalten.

Stimmt es, dass sie eine perfekte Eisplatte über den ihrer Gesundheit stellen?
Stimmt nicht ganz so. Aber ich habe in 40 Jahren schon sehr viele schlaflose, aber arbeitsintensive Stunden, als Teil des Spritzenmeisterteams am Eisplatz verbracht. (schmunzelt) Meine Greti hat bereits scherzhart gemeint, ich sollte im Winter gleich am Eisplatz wohnen. Leider bin ich auch zweimal am Eis ausgerutscht, auf den Schädel gefallen, musste ins LKH, gesundete aber zum Glück. Jetzt haben mir meine Spieler Eisteigeisen geschenkt. Schön, dass sich bei uns im Club Jeder um Jeden sorgt. Auch dafür ein Danke.

Was wird Onkel Heinz in fünf Jahren machen?
Hoffentlich die Amtsübergabe erfolgreich abgeschlossen haben. Bei Bedarf als beratendes Mitglied ohne Funktionärsstressfreier und Entscheidungsverantwortung dem EC Paternion zu dienen.
Interview: Peter Tiefling