Magdalena Lobnig
Ruderschlag für Ruderschlag

In guten und weniger guten Zeiten eine perfekte Familie. Gerda, Magdalena, Friedrich, Maximilian und Katharina Lobnig (v. l. n. r.)  | Foto: GEPA/KK
  • In guten und weniger guten Zeiten eine perfekte Familie. Gerda, Magdalena, Friedrich, Maximilian und Katharina Lobnig (v. l. n. r.)
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Ruderin Magdalena Lobnig gewann in Tokio Olympiabronze im Einer und wurde zur Kärntner Sportlerin des Jahres gewählt. Die Kärntner Woche sprach mit ihr über die Auszeichnung, WM- und EM-Ziele, Familie und das Platzerl.

VÖLKERMARKT. Gratulation: Nach Ihrer Wahl zur Kärntner Sportlerin des Jahres 2016, wurden sie jetzt von den Kärntner Journalisten für ihre besonderen sportlichen Erfolge und den Gewinn der Bronzemedaille im schweren Einer bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio erneut ausgezeichnet. Fühlt sich Kärntner Sportlerin des Jahres 2021 anders als im Jahr 2016 an?
2016 wurde ich Europameisterin und bei den Spielen Sechste. Heuer bei ich bei der EM leider krankheitsbedingt ausgeschieden, dafür erruderte ich in Tokio Olympisches Bronze. Es war 2016 für mich sehr schön, aber auch sehr überraschend zur Kärntner Sportlerin des Jahres gewählt zu werden. Heuer habe ich damit vielleicht etwas mehr gerechnet. Wenn es dann aber fixiert ist und man davon erfährt, ist es immer eine besondere Auszeichnung.

Warum besondere Auszeichnung?
Weil die Konkurrenz in unserem Bundesland einfach sehr groß ist und der Kampf um diese begehrte Trophäe immer allgegenwärtig ist. Daher bin ich über Platz eins richtig stolz und er bringt auch viel regionale Resonanz. Es ist in einem Sportlerinnenleben einfach etwas ganz Besonderes.

Wieviel Anteil an dieser Ehrung würden Sie ihrem Trainerteam zusprechen?
Sie haben ihren enormen Anteil dazu auf ihre Art beigetragen. Mein unmittelbarer Bootstrainer Kurt Traer und ÖRV Nationaltrainer Robert Sens haben mit ihrer Trainingsarbeit im Kampf um Medaillen meine Form hochgehalten. Sie ermöglichten mir so konstant stabile Leistungen abzurufen. Aber am Ende stehe ich dann ganz alleine am Start und muss abliefern.

Der schwere Einer ist die Ruderkönigsklasse. Warum?
Weil hier die Besten der Besten einer Nation fahren. Alleine im Boot bringt mental eine viel größerer Herausforderung mit sich als wenn zu Viert oder Acht angerudert wird.

"Wie das Wasser ausschaut" - Ein Satz, den Sie verwenden. Ist Wasser nicht gleich Wasser?
Wasser ist Wasser, aber nicht für Ruderer. Unsere Boote reagieren sehr sensibel auf Wind, Strömungen und Strudel. Das sind Eigenschaften, die für unsere schmalen Ruderboote große Hindernisse darstellen. Daher habe ich es auch nicht so gerne, wenn Motorboote sehr knapp an mir vorbeifahren, denn die versenken uns fast.

Wie ist Magdalena Lobnig privat?
Ein eher ruhigerer Mensch, der nicht gerne im Mittelpunkt steht, sehr zielorientiert und nicht nur in den Tag hineinlebt. Ich bin motiviert meine gesteckten Ziele, da wie dort, auch zu erreichen.

Sind Sie ein Familienmensch?
Definitiv, weil Familie für mich das wichtigste ist. Sie steht in guten wie schlechten Zeiten hinter dir. Ganz besonders meine Eltern Gerda und Friedrich, die sich immer um ihre Tochter sorgen. Bei meinen Ruderanfängen haben sie sich wegen der harten Knochentrainingsarbeit, eher für das Aufhören ausgesprochen. Jetzt freuen sich aber mit mir und ich, dass sie zu meinen Auslandsrennen mitkommen. In zweierlei Hinsicht, nämlich als Unterstützer und weil sie ja nur schwer von zu Hause wegfahren. Meine Schwester Katharina ist meine wichtigste Trainingspartnerin und Maximilian nicht mehr wegzudenken.

Apropos Training. Sie haben sich Mitte September beim Biken verletzt. Wie geht es Ihnen?
Medizinisch ist es halbwegs verheilt. Aber die Verletzung fordert mich voll. Die Folgen der Peronealsehnenluxation gepaart mit Bänder- und Sehnenscheidenriss erschweren mir meine Fußheber- und Rotationsbewegungen sehr. Das sind zwei wichtige Beinfunktionen in meinen Ruder- und Radtrainingseinheiten. Aber jetzt bin ich mit dem österreichischen Nationalteam in Sabaudia (Italien) auf Silvestertrainingslager bis zum 17. Jänner. Es wird schon werden. Eben Ruderschlag für Ruderschlag und hoffentlich spielt mein Körper weiter mit.

Ruderschläge für die EM und WM 2022?

Auch, denn es wäre schon schön, wenn ich nach zweimal WM-Bronze, den Medaillensatz an Edelmetallen in meiner Karriere noch komplettieren könnte. Ich weiß aber, dass Großereignisse kein Wunschkonzert sind. Daher heißt es immer wieder: hart trainieren.

Wie würden Sie hartes Training definieren?
Wenn ich nicht nur ein Jahr ordentlich trainiere, sondern über Jahre hinweg und dies auch noch auf einem konstant hohen Level. Genau das zeichnet die Weltelite aus. Hart trainieren heißt aber auch, aufzustehen und Gas geben. Auch wenn es einmal richtig schwer fällt. Oder mit Männern Radfahren gehen und ihnen deinen Windschatten geben.

Wo geht Magdalena Lobnig nach der harten Trainingsarbeit hin, um abzuspannen und in sich zu gehen?
An mein Lieblingsort im Jauntal Unterkärnten, mein Platzerl. Aber das soll sehr lange mein Geheimnis bleiben. Eines gebe ich schon preis. Es liegt oberhalb der Nebelgrenze, was für Unterkärnten sehr wichtig ist.

Was möchten Sie weiterhin nicht verändert wissen?
Meine Freude, Begeisterung und Leidenschaft am Sport nicht zu verlieren. Aber auch immer interessante Ziele zu haben, die aufregend und spannend zu gleich sind.

Ihr Lieblingsgericht?
Alles, was die Mama kocht oder ich nicht selbst kochen muss.

Und das absolute NoGo am Speiseplan?
Hier dreht es sich weniger um Gerichte, sondern eher um die Zutaten, wie Rosinen, Dille und Meeresfrüchte.

Noch ein Blick in die Zukunft. Soll unbedingt in Ihrem privaten Leben eine Zielvorgabe sein?
Vielleicht mal einen höheren Berg zu besteigen. Aber auch ausbildungstechnisch neue reizvolle Ziele stecken.

Zum Abschluss noch: Was wurden Sie noch nie gefragt?
Ob ich Hunde oder Katzenliebhaberin bin? Mit 100 Prozent gewinnt hier die Katze.

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