St. Egydens letzte Schuhmacher
Schuhhandwerk liegt in der Familie

Ernst Stroj. jun, Marie Stroj und Ernst Stroj. sen.: Die Familie lebt für das Handwerk.
 | Foto: MeinBezirk.at
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In St. Egyden bei Velden gibt es mit Schuh Stroj einen ganz besonderen Betrieb. Seit sieben Generationen wird hier handgemachtes Schuhwerk hergestellt.

VELDEN. Aktueller Chef ist Ernst Stroj jun., ihm zur Seite steht immer noch sein Vater Ernst Stroj sen. Neuestes Mitglied im Familienbetrieb ist die Tochter bzw. Enkelin Marie, die aktuell ihre Lehre zur Schuhmacherin absolviert und irgendwann die Firma in siebter Generation übernimmt. „Es ist natürlich schön, dass es weitergeht. Bevor ich offiziell aufgehört habe, haben wir alles erneuert und sind jetzt eine der modernsten Werkstätten in Kärnten. Das Schuhgeschäft haben wir aufgegeben, wir fertigen Schuhe nur noch einzeln an“, sagt Stroj sen. Was es aber gibt: Ein privates „Schuhmuseum“ direkt bei der Werkstatt in St. Egyden. „Da zeigen wir Schuhe, die über 100 Jahre alt sind. Früher gab es ja keine Fabriksschuhe, Kinderschuhe wurden von drei oder vier Kindern hintereinander getragen. Waren sie kaputt, wurden sie geflickt.“

Auf die Stör

Seit dem ersten Schuhmacher in der Familie hat sich bis heute freilich viel verändert. „Unser Vorfahre ist im Winter auf die sogenannte Stör gegangen, das heißt, von einem Bauernhof zum nächsten. Der Lehrling hat die Leisten getragen, der Geselle das Werkzeug. Geld gab es keines, dafür Essen und Getränke. Der Meister bekam noch extra Brot, Speck oder Mehl“, erzählt Stoj sen. Generell war es damals nicht leicht, Geld zu verdienen. „Ich habe im Museum noch Aufzeichnungen, wo notiert wurde, wer was zu zahlen hat, aber das Geld ist nie gekommen. Das waren bittere Zeiten“, erinnert sich Stoj sen. an die Anfänge seiner Firma. Kann man heute von dem Handwerk noch leben? „Nur wenn man sehr vielseitig ist. Wir machen neben Maßschuhen auch orthopädische Schuhe und Einlagen. Rein vom Schuhhandwerk zu leben, funktioniert nicht mehr. Wir haben einen Kundenstock, weil es uns schon lange gibt. Aber ein neuer Betrieb hat keine Überlebenschance, handgefertigte Schuhe kosten viel mehr, wer will sich das leisten?“ In einem handgemachten Schuh stecken 30 bis 40 Arbeitsstunden. Stoj: „Man kann ihn natürlich günstiger und schneller herstellen, aber das machen wir nicht. Wir bleiben bei der Qualität, sonst kann man ja gleich einen Fabriksschuh kaufen. Die Arbeitsschritte sind anders, deshalb auch der große Preisunterschied.“

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