"Die Tiere helfen uns, und nicht wir den Tieren!"
Eva Losert gibt geschundenen Hunden und Katzen ein neues und liebevolles zu Hause.
LEDENITZEN (ak). Für jeden Besucher bei Eva Losert in Ledenitzen gibt es eine stürmische Begrüßung. Sechs Hunde forden lautstark ihre Streicheleinheiten und Liebkosungen ein. Aufgrund ihrer Vorgeschichten und Leidenswege eigentlich keine Selbstverständlichkeit.
Tragische Geschichten
Eingezogen sind Eva Losert und ihr Lebensgefährte Willy Strauss mit zwei Katzen. Inzwischen ist ihre Familie auf sechs Hunde und sieben Katzen angewachsen.
„Wir können einfach nicht Nein sagen, wenn wir auf so ein armes Wesen stoßen und nehmen Hunde oder Katzen gerne bei uns auf um ihnen noch ein schönes Leben zu geben”, erzählt Eva Losert. Jedes dieser Tiere hat seine eigene tragische Leidensgeschichte. So kommen drei der Hündinnen aus Ungarn, aus Tötungsstationen, in die sie von Vermehrerstationen gegeben werden, wenn sie zu alt sind oder nur noch Totgeburten zur Welt bringen. In einem Müllcontainer auf der Westautobahn hat Hündin Gina eine Artgenossin entdeckt.
„Für ein paar dieser Hunde konnten wir schon einen schönen Platz finden. Aber je länger sie bei uns sind, desto schwieriger ist es, sie wieder herzugeben”, sagt die Tierliebhaberin.
Beeinträchtigte Katzen
Im Garten rennen die Katzen Schmetterlingen und anderen Insekten nach. Dabei fällt bei einem ersten Blick gar nicht auf, dass zwei dieser süßen Stubentiger mit Beeinträchtigung leben. Ein kleiner roter Tiger trägt Bandagen am Vorderbein, mit dem er nicht richtig auftreten kann, dem anderen Kätzchen wurde mutwillig eine Hinterpfote abgeschnitten. „Es ist einfach nur grausam, was manche Menschen den Tieren antun”, sagt Eva Losert.
Dass Tiere Kosten verursachen, weiß jeder, der selbst Haustiere hat. „Gott sei Dank haben wir eine Tierärztin gefunden, die uns unterstützt." Durch die Vorgeschichten sind viele ihrer Tiere krank oder brauchen Spezialfutter.
Ruhe und Zufriedenheit
Durch ihre Tiere hat Eva Losert, die eigentlich aus Wien kommt, viele wunderbare Menschen kennengelernt. „Mein Leben war bis jetzt wie eine Zugfahrt mit ein paar Stationen, an die man sich gerne erinnert. Jetzt fühlt es sich an, als wäre ich angekommen.” Sie möchte ihre Tiere nicht missen, die eine gewisse Ruhe und Zufriedenheit ausstrahlen. „Nicht wir helfen den Tieren, sondern die Tiere helfen eigentlich uns”, ist sie überzeugt.
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