Klinische Fachausbildung
Schluss mit Hungerlohn für Klinische- und Gesundheitspsychologen/innen in Ausbildung

Die klinische Fachausbildung nach dem Psychologiestudium ist ein Muss, wenn man im klinisch-psychologischen Bereich arbeiten und Patienten beraten, behandeln und Diagnosen stellen möchte. Jedoch werden die Existenzängste und finanziellen Probleme während der klinischen Fachausbildung oft nicht direkt von den Auszubildenden angesprochen bzw. in der Öffentlichkeit transparent gemacht.

Es besteht ein großer Leidensdruck und es ist von höchster Priorität diese Missstände anzusprechen und öffentlich publik zu machen. 5 Jahre Mindeststudienzeit, eine praktische Ausbildung im Umfang von 2090 Stunden, zusätzlich nebenberufliche, theoretische Einheiten und hohe Kosten im Umfang von bis zu 10 000 € mit geringer bzw. kaum vorhandener Förderung. Wer klinischer Psychologe bzw. klinische Psychologin werden möchte, braucht viel Geduld/Ausdauer, eine hohe Frustrationstoleranz, ausreichend Geld und ist oft auf die soziale und finanzielle Unterstützung der Familie angewiesen.

Meiner Meinung nach ist es ohne eine gute finanzielle Aufstellung nicht möglich, diesen Weg zu gehen. Während der Ausbildungszeit erledigt man dieselben Aufgaben wie Kollegen/innen (Klinische- und Gesundheitspsychologen/innen) und erhält durchschnittlich 600-800 € für eine Vollzeitanstellung, obwohl man bereits ein Bachelor- und ein Masterstudium vorweisen kann.
Neben dem geringen Einkommen haben angehende klinische Psychologen/innen weitere hohe Ausgaben, für externe Supervision, externe Selbsterfahrung und Ausbildungskosten für den arbeitsbegleitenden Theorieteil.

Insgesamt kann die Ausbildung zwischen 8.000 und 10.000 € kosten. Ohne finanzielle Unterstützung oder eine Kreditaufnahme ist es schwer die Fachausbildung abzuschließen. Leider zeigt die geringe Wertschätzung der Ausbildungskandidaten in diesem Bereich auch welchen Stellenwert die psychische Gesundheit in unserer Gesellschaft zu haben scheint. Ich würde mir wünschen, dass der Behandlung und der Prävention psychischer Erkrankungen viel mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird, um Chronifizierungen im Erwachsenenalter entgegenzuwirken.

Meiner Meinung nach bedarf es einer Reformierung der klinischen Fachausbildung und der Festlegung eines österreichweiten, angemessenen Kollektivlohnes, damit klinische Psychologen/innen in Ausbildung finanziell und somit auch emotional entlastet werden, um ihren Klienten/Patienten mit passendem Vorbild voranzugehen. Alles andere wäre unauthentisch und sollte auch nicht von den Auszubildenden verlangt werden.

Ich möchte diese Zustände nicht länger akzeptieren, sondern für alle Auszubildenden nach mir faire Arbeitsbedingungen schaffen.

Eva-Maria Krajnc BSc, MSc
Psychologin
Klinische Psychologin i. A.

Anhang
Bildrechte: Pixabay

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