Impfung
Corona-Impfung: Priorität für Tierärzte gefordert

Manchmal müssen die Besitzer der Tiere bei der Behandlung dabei sein, um den Vierbeiner zu beruhigen. 
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Josef Schantl, Tierarzt im Tierheim Villach, fordert, dass Tierärzte als systemrelevante Berufsgruppe frühzeitig geimpft werden.

VILLACH. In der ersten Impfanmeldeliste gegen SARS-CoV-2 schienen Tierärzte überhaupt nicht auf. "Am 1. Februar gab es eine neue Liste der Impfkommission, jetzt scheinen wir in Phase drei auf – gemeinsam mit Notaren und Anwälten, nach dem Personal der Gastronomie und Hotellerie. In Phase drei sind quasi alle drinnen", erklärt Schantl der auch Präsident der Tierärztekammer Kärnten ist. Schon im März 2020 wurde der Beruf des Tierarztes als Systemrelevant erklärt. Schantl: "Die Praxen waren immer offen. Im Grunde haben wir einen Gesundheitsberuf weil die tierische und menschliche Gesundheit miteinander verzahnt ist. So sind wir auch in der Fleischuntersuchung und Milchhygiene unverzichtbar. Jedes Stück Fleisch muss einen Stempel eines Tierarztes erhalten, deswegen ist es umso verwunderlicher warum keine Impf-Priorisierung stattfindet."

Franz Josef Schantl, Präsident der Tierärztekammer Kärnten und Tierarzt im Tierheim Villach 
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Kontakt mit Besitzern 

Auch in die Tierarzt-Praxen kommen laufen Leute mit ihren Tieren."Ab und zu sind die Tiere so nervös, dass der Besitzer dabei sein und helfen muss. Am Behandlungstisch können wir keinen Abstand einhalten. Natürlich tragen wir Schutzkleidung – die wir selbst besorgen mussten, wir wurden von einer öffentlichen Stelle ausgestattet", sagt Schantl. Ein weiteres Betätigungsfeld von Tierärzten sind Schlachthöfe: "Diese haben seit jeher eine hohe Zahl an Infektionen aufzuweisen, das liegt an der Mitarbeiter-Struktur. Und Tierärzte bewegen sich mittendrin." Sämtliche Forderungen, Tierärzte in die Gesundheitsbereiche einzuordnen würden verhallen. "Die Impfkommission kennt unser Berufsbild scheinbar nicht. Wir sind keine Ärzte mit Patientenkontakt. Aber wie selbst das Reinigungspersonal uns vorgereiht wird, ist nicht ganz verständlich", sagt Schantl und fügt hinzu: "Das ist keine Vordränglerei. Aus medizinischer und risikobasierter Sicht brauchen wir einen Schutz. Wenn Tierärzte ausfallen gibt es keine Fleischuntersuchungen, keine Untersuchung in Kleinpraxen, niemand der bei Geburten von Kälbern dabei ist und mehr. Gerade bei Geburten haben wir Abstände weit unter einem Meter. Diese Arbeit ist körperlich sehr anstrengend, wenn man das Kalb etwa herausziehen muss. Mit einer Schutzmaske würde man da kollabieren. Was witzigerweise geht: Wir dürfen Antigen-Tests durchführen und auswerten, da zählen wir dann doch als Gesundheitspersonal."

Österreichweit 

Schantl betont, dass dieses Problem österreichweit gelte, nicht nur in Kärnten. „Wir sind laufend dahinter dass es sich ändert. Interessant ist, dass der höchste Beamte im Gesundheitsministerium ein Tierarzt ist. Und trotzdem gibt es für seinen Berufsstand nicht die nötigen Schutzmaßnahmen.“

Manchmal müssen die Besitzer der Tiere bei der Behandlung dabei sein, um den Vierbeiner zu beruhigen. 
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Franz Josef Schantl, Präsident der Tierärztekammer Kärnten und Tierarzt im Tierheim Villach 
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