Das Aus für "Wellnessclub"?
Vom halbfertigen Wellnesstempel in Stossau zog sich der Investor zurück.
(dj). Was als Gerücht in der Gemeinde Hohenthurn bereits die Runde machte, ist nunmehr offiziell. Der geplante „Wellnesstempel“ im Ortsteil Stossau, angrenzend an die MG Arnoldstein, steht vor dem Aus.
Bei einem Lokalaugenschein der WOCHE zeigte sich das folgende Bild: Alle Baumaschinen wurden von der „Rohbau- Wellness-Tempel“-Baustelle abgezogen. Insider, die ungenannt bleiben wollen, teilten der WOCHE mit, dass sich die Schweizer Investorengruppe vom sechs Millionen „Nobel-Laufhaus“ zurückgezogen hat. Die Baufirma bangt um ihr Geld,es droht das finanzielle Desaster. Für die Gemeinde Hohenthurn ist der Baustopp keine leichte Angelegenheit: Immerhin stellte die Gemeinde den Baugrund zu besten Konditionen bereit.
Nicht in Kenntnis gesetzt
Bgm. Florian Tschinderle weilt zur Zeit auf Urlaub, die WOCHE erreichte Vzbgm. Gerald Franzelin: "Die Gemeinde Hohenthurn wurde über den derzeitigen Baustopp nicht in Kenntnis gesetzt. Ich kann bestätigen, dass die Baumaschinen abtransportiert wurden". Diese Situation dürfte für die Gemeinde nicht ohne Schrammen ausgehen: Zumindest der erhoffte Geldsegen aus der Kommunalsteuer, scheint vorerst geplatzt.
Glaube an Fertigstellung
Franzelin glaubt dennoch an eine Fertigstellung des Bauwerks, denn es gäbe noch andere Investoren, wie die Fürnitz/MG Finkenstein, die ein Rotlicht-Etablissement planen und bis dato, nicht erkennen ließen, ob sie dies weiterhin betreiben wollen.
Keine Auskunft
Keine Auskunft zum Baustopp oder dem Grund der Arbeitseinstellung wollte das Bauunternehmen (ist der WOCHE bekannt) geben.
Gründe für Rückzug
Das neue Prostitutionsgesetz, verschärft durch wesentliche Novellierungen und Bestimmungen für Bordell-einrichtungen wie Werbeeinschränkungen und verstärkte Kontroll- und Sanktionsmöglichkeiten durch die Polizei können Gründe für den Rückzug des Stossau-Investors sein.
Welche Gründe nunmehr vorliegen, die zum Baustopp in Stossau führten, bleiben vorerst unbeantwortet. "Es bestehen keine gesetzlichen Hindernisse, es werden alle Auflagen erfüllt, es gibt in diesem Bereich weder Schulen noch Kindergärten, keine öffentlichen Gebäude oder ein Wohngebiet. Für die Bevölkerung entsteht durch das "Nobel-Bordell" auch keine Lärmbelästigung", so Franzelin.
Die Bevölkerung
Die Bevölkerung in der Gemeinde Hohenthurn ist über den Baustopp nicht unglücklich. "Dass das Haus möglicherweise nicht wie geplant umgesetzt wird, begrüßen sicher viele Hohenthurner", so ein Gemeindebürger zur WOCHE. In der Nachbargemeinde Arnoldstein beobachtet man die Situation. Arnoldsteins Bgm. Erich Kessler hat das Ansuchen eines Investors zur Errichtung eines Rotlicht-Hauses im Gemeindebereich Arnoldstein abgelehnt.
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