Portrait
Ein Leben voll Farbe
VILLACH. Schon im Alter von vier Jahren hat Wolfgang Plattner das Malen für sich entdeckt. Ob Zeichenpapier, Wände, nackte Haut oder Holz – er macht vieles zu Kunstobjekten.
Zur ersten Zeichnung inspirierte den Villacher Künstler das Kinderbuch „Die faule Biene“. „Schon als Vierjähriger war ich öfters am Zeichentisch als im Freien anzutreffen. Zeichenblock und Buntstifte waren meine ständigen Begleiter, selbst das Anspitzen der Stifte war für mich ein Abenteuer“, erinnert sich Wolfgang Plattner an seine ersten künstlerischen Schritte. Einfache Buntstifte sind auch heute noch sein liebstes Werkzeug beim Erschaffen von Portraits bekannter Persönlichkeiten, Vintage-Automobilen oder Tierportraits. „Das Talent zum Zeichnen dürfte ich von meiner Mutter geerbt haben, die als Zeichen- und Handarbeitslehrerin selbst kreativ tätig war und bei ihrer Arbeit immer große Ausdauer zeigte. Was vielleicht auch der Antrieb für meine Kunstwerke ist, welche oft mehrere hundert Stunden an Zeit benötigen“, so der gebürtige Klagenfurter.
Spannende Gesichter
Plattners bevorzugte Sujets sind Portraits von Charaktergesichtern, meist von bekannten Persönlichkeiten wie Arnold Schwarzenegger, David Bowie oder Donald Trump. „Zwei meiner Portraits fanden schon den Weg nach Amerika, wobei mein Bild des „Herminators“ Hermann Maier es in die Jay Leno Show schaffte und 2019 durfte ich die Jazzikone Billy Cobham portraitieren. Zu seinem 75. Geburtstag überreichte ich ihm persönlich mein Werk auf der Bühne im Konzerthaus Klagenfurt“, erzählt er. Was ihn an einem Gesicht fasziniert? „Mich interessieren charismatische und auch alte Gesichter, die geprägt sind vom Leben mit allen Stärken, Schwächen und Besonderheiten.“ Seine Portraits beschreibt der 57jährige selbst als „photorealistisch mit einem Hauch von Dramaturgie.
Bunte Haut
In seinen jungen Wanderjahren durch halb Europa, wo er unter anderem auch in London als Schauspieler arbeitete, erprobte Plattner viele unterschiedliche Arbeitsstile, bemalte Fassaden von Lokalen oder Autos, bis er 2001 auch das Bodypainting für sich entdeckte. „2008 gewann ich den „World-Stage-Award“ bei der Weltmeisterschaft in Seeboden. Und mehrere Top-10 Platzierungen konnte ich dabei ebenfalls verbuchen.“
Alte Pinsel
Als Maluntergrund für seine jetzigen Arbeiten dient ihm gerne Pappelsperrholz. Nach einer Anfangsskizze werden die Details akkurat herausgearbeitet, dann mit Farbstiften die unzähligen Farbnuancen gegeben und durch dünne Acrylfarbschichten ein Lasureffekt erzielt, der den Objekten einen 3-D-Effekt verleihen soll. Durch letzte lockere Pinselstriche wird eine größtmögliche Tiefe erzeugt. „Ich liebe es, mit alten Pinseln zu arbeiten, die sind wie alte Menschen, haben Charakter und Struktur.“
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