Villach
Frauen überwiesen Geld an vermeintlichen „Oberst Steve Porter Jones“
VILLACH. Gleich zwei Betrugsdelikte in Villach – Frau überwies Geld für angebliche Mietwohnung in Wien, zwei andere überwiesen mehrere zehntausend Euro an vermeintlichen US Army Soldat.
Anfang Feber 2021 wurde eine 52-jährige Frau aus Villach von einem bislang Unbekannten über einen Messenger Dienst kontaktiert. Er gab an, sein Name sei „Oberst Steve Porter Jones“ und er sei US Army Soldat. Derzeit sei er in Israel stationiert. Im Laufe der letzten Monate entstand via Messenger wohl eine einseitig vorgegaukelte Liebesbeziehung. Um sich vom Dienst „freizukaufen“ und zu ihr kommen zu können, benötige er allerdings Bargeld. Die 52-Jährige überwies sodann mehrere zehntausend Euro auf ein bulgarisches Konto.
Der Kontakt entstand nicht zufällig
Laut derzeitigem Ermittlungsstand stellte sich jetzt heraus, dass der Kontakt zwischen der 52-Jährigen und dem „Oberst“ keinesfalls zufällig zustande kam. Seit dem Jahre 2016 steht eine heute 69-jährige Bekannte der Frau mit dem „Oberst“ via Facebook in Kontakt. Im Laufe der letzten Jahre entstand eine Freundschaft zwischen den Damen. Dabei vertraute die 52-Jährige der 69-Jährigen an, sie sei aufgrund eines Grundstückverkaufes zu Geld gekommen. Dies teilte die 69-Jährige dem „Oberst“ mit. Dieser ersuchte um die Kontaktdaten zur 52-Jährigen. So kam es zu dem genannten Kontakt zwischen den beiden.
Opfer glaubt an trotzdem an gemeinsames Leben mit „Oberst"
Die 69-Jährige überwies in den letzten Jahren ebenfalls mehrere tausend Euro an den Unbekannten. Trotz eindringlicher Aufklärung durch die ermittelnden Beamten sieht sich die 69-Jährige jedoch nicht als Opfer. Vielmehr sei sie davon überzeugt, dass Herr „Oberst“ in absehbarer Zeit nach Österreich kommen werde, um mit ihr ein gemeinsames Leben aufzubauen. Gemeinsam werden sie dann die Schulden an die 52-Jährige zurückzahlen.
Geld für vermeintliche Mietwohnung
Bereits am 18. Mai 2021 mietete eine 23-jährige Frau aus Villach auf einer Internetplattform eine Wohnung in Wien. Als Mietvorauszahlung überwies sie über tausend Euro. Da seither der Kontakt zur vermittelnden Mitarbeiterin dieser Plattform abriss, rief sie dort direkt an. Ihr wurde mitgeteilt, dass es dort die namentlich genannte Mitarbeiterin nicht gibt. Offensichtlich saß die 23-Jährige einer Betrügerin auf. Weitere Ermittlungen werden vom Kriminalreferat des SPK Villach geführt.
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