Fußball-Europameisterschaft sorgt im Vorfeld für Fouls in Villach
SPÖ gegen ÖVP, Kleine Zeitung gegen Stadt Villach: Die Kick-EM ist noch weit weg, gegrätscht und gefoult wird aber schon jetzt.
VILLACH. Die Fußball-Europameisterschaft beginnt zwar erst im Juni, doch in Villach werden die ersten Fouls bereits begangen. Mit dem Spiel am grünen Rasen hat das freilich noch nicht viel zu tun, im Gegenteil: Gegrätscht und gekratzt wird derzeit im sportlichen Abseits.
Es begann mit einem Wettlauf um die Präsentation der Meldung, dass es für die EM ein Public Viewing am Rathausplatz geben werde. Die unspektakulären Eckpunkte des Programms: LED-Bildschirmfläche, Platz für 500 Kick-Begeisterte, kulinarisches Rahmenprogramm.
Ohne, dass die entsprechenden Verträge unterschrieben sind, ging Bürgermeister Günther Albel vorige Woche mit einer Presseaussendung an die Öffentlichkeit. Gerade drei Tage vor einer von VP-Stadträtin Katharina Spanring geplanten Pressekonferenz zu ebendiesem Thema. "Schweres Foul", sagt VP-Chef Peter Weidinger
Zweikampf
Doch kaum, dass sich die Wogen in dieser Causa legten, kommt es nun zum nächsten Zweikampf. Diesmal sind die Kleine Zeitung und die Stadt Villach aneinandergeprallt. Die "Kleine" hatte den Bericht über das Public Viewing mit einem Rückblick auf den entsprechenden Event bei der Fußball-EM 2008 begonnen. Damals, schreibt die Zeitung, hätte sich die Stadt Villach ein 400.000 Euro teures Eigentor geschossen.
Regen-Sommer
Das lässt die Stadt Villach nicht auf sich sitzen. Für "Verwunderung" hätte der Bericht gesorgt, heißt es in einer Aussendung. Schließlich sei bekannt, dass es 2008 einen "Rekordregen-Frühsommer" gegeben habe, der das Public Viewing beinahe absaufen habe lassen. Bedingungen, die Regenschirm, Gummistiefel und dicke Jacke erfordert hätten, hätten einen Erfolg verhindert.
Auch sei nicht alles, was hinkt, ein Vergleich: Eine "vierwöchige Veranstaltung auf dem freien Felde mit einer Public Viewing-Inszenierung in der dichten Infrastruktur einer Altstadt zu vergleichen", sei wie das Vermischen von Äpfeln mit Birnen.
In Summe sei der Bericht ein "Bauchfleck": Schließlich sei die Kleine Zeitung 2008 "Mitinitiator und engagierter Kooperationspartner" gewesen.
Fazit: An einen Schlusspfiff in diesem Match ist wohl noch nicht zu denken.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.