Weltfrauentag
Mutige Frauen braucht das Land
VILLACH, SPITTAL, KLAGENFURT. Ein Podcast von zwei Frauen, der Geschichten starker Frauen erzählt und das Leben am Land bejaht.
Raffaela Lackner und Elisabeth Leitner wollen mit ihrem Podcast „Mutige Frauen braucht das Land" Frauen vor den Vorhang holen, die durch ihr privates oder berufliches Wirken einen Beitrag zur Lebendigkeit des ländlichen Raumes leisten. Die zwei Architektinnen sind selbst als junge Frauen vom Land in Städte gezogen. „Wir haben die jeweils richtige Mischung aus städtischer und ländlicher Lebenswelt gefunden und sehen dieses Wechselspiel als Kraftquelle", sagt Lackner. Beruflich setzen sich beide für die Stärkung des ländlichen Raums ein, Leitner ist unter anderem Obfrau von LandLuft, einem Verein zur Förderung der Baukultur in ländlichen Räumen.
Mutige Entscheidungen
„Wir wollten neben beruflichen Projekten auch privat etwas auf die Beine stellen", so die 35-Jährige zum Podcast-Start. Für beide Frauen war es absolutes Neuland, umso größer ist die Freude über viele positive Rückmeldungen. In einer der ersten Episoden erfahren die Zuhörer beispielsweise wie Theresa Mai ein Dorf gründet. „Wir haben auch schon Anfragen von Frauen, die sich gerne vorstellen möchten oder andere mutige Frauen kennen." Was findet Raffaela Lackner an Frauen mutig? „Mutig sein bedeutet für mich, seinen Weg zu gehen und auch Entscheidungen zu treffen, die vielleicht nicht der ,Norm‘ entsprechen."
Frau sein
„Wir Frauen können so vieles umsetzen, jedoch müssen wir uns sicher noch mehr solidarisieren und vernetzen", so Lackner, die seit 2011 das Architektur Haus Kärnten in Klagenfurt leitet. Frausein bedeutet für sie etwas Schönes, Sinnliches und Emotionales, auch Optimismus und Begeisterungsfähigkeit zeichnen Frauen aus. „Mich haben viele Frauen beeinflusst, getroffen hätte ich gerne die Politikerin Johanna Dohnal, sie hat sich sehr für Frauen in Österreich eingesetzt." Mit dem Land verbindet die gebürtige Rennwegerin Heimat, Kraft und Lebendigkeit. „Wir dürfen nicht vergessen: die Landwirtschaft ist unsere Kulturlandschaft."
Die Macherinnen
Raffaela Lackner stammt aus Rennweg/Kärnten. Nach der Modeschule in Villach studierte sie Architektur an der Fachhochschule Kärnten in Spittal an der Drau und war danach freie Mitarbeiterin in mehreren Architekturbüros. Seit 2010 schreibt sie journalistische Beiträge über Architektur- und Baukulturthemen und seit 2011 leitet sie das Architektur Haus Kärnten in Klagenfurt. Sie ist Vorstandsmitglied im Architektur-Spiel-Raum-Kärnten und Bauarchiv Kärnten. Sie arbeitet und lebt in Klagenfurt.
Elisabeth Leitner stammt aus St. Pantaleon in Niederösterreich. Sie hat in Wien Architektur und Eventmanagement studiert. Zuletzt war sie fünf Jahre beruflich und privat in Oberkärnten und lebt seit kurzem in Graz. Leitner ist selbständig tätig, lehrt an mehreren Hochschulen und arbeitet in unterschiedlichen Projektkooperationen mit den Schwerpunkten Baukulturvermittlung und -forschung, Ortsentwicklung, Prozessbegleitung, Bürgerbeteiligung und ländlicher Raum.
Der Podcast
Der Podcast „Mutige Frauen braucht das Land" ist seit Anfang Februar 2021 online. Derzeit können vier Episoden abgerufen werden. Man erfährt beispielsweise wie Theresa Mai mit ihrer Firma Wohnwagon von Wien aufs Land gezogen ist und dort auch gleich noch ein Dorf gründen will. Bernadette Schöny ist die jüngste Bürgermeisterin Österreichs und berichtet wie es ist, am Tag vor der Wahl zu hören, dass sie für den Job ungeeignet sei, weil sie eine Frau und zu jung ist. Und von der Bezirkspolizeikommandantin Katrin Horn erfährt man, dass sie in jungen Jahren ohne Rückflugticket am Flughafen stand, um Amerika zu erobern. Künftig folgt einmal monatlich ein Gespräch mit einer weiteren mutigen Frau. Die Gespräche dauern rund eine Stunde, sind bei allen gängigen Podcast-Anbietern gelistet und auf der Website www.mutigefrauen.at zu hören.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.