Villach
Nach Corona kommen die Ferien
Am Freitag bekommen Schüler in Kärnten ihre Zeugnisse. Die Freude auf die Sommerferien ist ebenso groß, wie die Belastung der vergangenen Wochen. Man hofft auf eine Corona-freien Schulstart im Herbst.
VILLACH. "Hurra, die Ferien sind da!" Einige Volksschüler bekommen bereits heute ihr Zeugnis, die meisten werden es am Freitag in den Händen halten. "Wenn uns die vergangenen Wochen und Monate etwas gelehrt haben, dann ist es wohl, flexibel zu bleiben", sagt Isabella Dorfer, Schulleiterin der Volksschule 11 in Maria Gail. Allesamt sei man nun froh, in die Sommerferien starten zu dürfen. "Die Situation war natürlich belastend, für Eltern, Pädagogen aber natürlich auch die Kinder", weiß die Schulleiterin aus Villach.
Bei der Beurteilung in diesem Semester haben wir sehr menschliche Maßstäbe gesetzt. Isabella Dorfer
Schulvorbereitung bis in die Nacht
Als enorme Herausforderung werden die vergangenen Wochen auch Michaela Bauer, Pädagogin an der Waldorf Schule in Villach in Erinnerung bleiben. "Die Tage, an welchen ich bis zehn Uhr abends eingespannt war, waren nicht die Ausnahme", erzählt sie. Vor allem an den Vorbereitungen sei man länger als üblich gesessen, "man musste sich schließlich auch auf Fragen und Problemstellungen einstellen, die sonst spontan im Unterricht kommen", weiß sie.
Ganzheitliches Lernen auch während Corona
Einen großen Stellenwert an der Waldorfschule hat auch der aufrechte und enge Kontakt zu den Schülern gehabt. "Wir haben versucht jeden abzuholen, auch Schüler, die beispielsweise nicht so einfach per E-Mail erreichbar waren", berichtet Bauer.
Wichtiges Instrument an der Walddorfschule sind Rituale und ganzheitliches Lernen."Wir starten sonst mit einem Morgenritual, das haben die Kinder zuhause übernommen", erzählt sie. Im Sinne des ganzheitlichen Lernens wurde versucht viel Praktisches einzubauen. "Eine Aufgabe konnte beispielsweise sein, am Morgen hinaus zu gehen und seine Ohren zu spitzen, welche Geräusche man wahrnimmt."
Für Pädagogen und Schüler war die Situation eine große Herausforderung. Aber alle haben mitgeholfen diese zu meistern. Lehrer, Schüler aber auch besonders die Eltern. Michaela Baue
Täglicher Briefverkehr
Jeden Tag hätte es einen Brief an die Schüler gegeben, "wir haben von Anfang an sehr viel Feedback bekommen", so Bauer. "Auch die Eltern haben sich sehr eingebracht, was den Arbeitsablauf natürlich erleichterte".
Einer der Elternteile ist Stefan Breuer, eines seiner Kinder besucht die Waldorfschule in Villach. trotz der angespannten Situation, neben Beruf, sein eigenes Kind zu unterrichten, konnte er der Situation etwas Positives abgewinnen. "Dadurch ist ein Stück Schule zu uns nach Hause gekommen. Das war total schön", so Breuer.
Lernziele wurden erreicht
Trotz des Mehraufwands habe der Unterricht auch in dieser Zeit gut funktioniert und man habe Lernziele erreicht. "Es gab keinen Unterschied, die Kinder haben die Situation optimal gemeistert und dieselben Fortschritte gemacht wie im Schulunterricht", ergänzt Bauer, die mit einem Schmunzeln ergänzt: "aber noch einmal würden wir gerne auf ein vergleichbares Szenario verzichten."
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