Omadienst in Villach
Omas zum Ausleihen dringend gesucht
Nachfrage an Leih-Omas ist groß. Im Bezirk Villach werden dringend weitere Omas – und Opas – gesucht.
VILLACH. Sie lesen vor, helfen bei den Schulaufgaben oder spielen mit den Kindern, und das zuweilen mit einer Engelsgeduld. Die Leih-Omas.
Der Omadienst
Seit 35 Jahren gibt es den sogenannten Omadienst des Katholische Familienverbandes in ganz Kärnten. Gebitesleiterin in Villach ist seit mehr als 20 Jahren Loni Schroll. Auch sie selbst war zwölf Jahre lang im Omadienst. Die Kinderbetreuung mache sie heute nicht mehr, erzählt Schroll, dafür erfülle die ehemalige Sekretärin die administrativen Tätigkeiten mit "Leib und Seele".
Ein paar Opas
40 Leih-Omas – und Opas – hat sie in ihrer Kartei. Wobei das männliche Pendant zur Leih-Oma noch die Ausnahme darstellt, wie sie ergänzt.
"Einsatzbereit", so Schroll, sind derzeit nur drei. "Die übrigen sind völlig ausgebucht", weiß sie. Der Bedarf an Leih-Omas in Villach ist groß, "zu groß" für die gegebenen Kapazitäten. "Wir brauchen ganz dringend mehr Omas".
Omas arbeiten länger
Der Zulauf an Omas hat in den letzten Jahren leicht abgeflacht, "viele arbeiten selbst noch lange oder genießen dann die Unabhängigkeit", weiß Schroll. Dabei sei es schade, "es ist eine unheimlich befriedigende Tätigkeiten für beide Seiten. Wissen Sie Kinder lieben Omas", erzählt sie.
Märchen vorlesen
Gerne erinnert sie sich zurück an die Zeit, als sie selbst Leih-Oma war, "das Märchen vorlesen" wäre eines der schönsten Dinge daran gewesen.
Dass die Leih-Omas auch etwas für ihre Dienste bekommen – zehn Euro pro Kind und Stunde, acht Euro sind es zwei Kinder – sei nachrangig, so Schroll. "Die meisten Omas tun das, weil sie etwas sinnvolles mit ihrer Zeit anfangen wollen."
Fähigkeiten, die zu erfüllen sind, gibt es nicht erzählt Schroll. "Selbstverständlich muss man eine Handhabe mit Kindern haben, geduldig sein und fit", ergänzt die Villacherin.
Leihomas gesucht – dringend
Oft seien Kinder unter einem Jahr zu betreuen, aber auch auf Schulkinder wird aufgepasst. Dann wird gespielt oder gelernt, "einfach den Fernseher einzumachen, ist absolut tabu", betont Schroll. Ebenfalls tabu sind heutzutage auch "so alte Binsenweisheiten von früher". Die Kinder weg zusperren, wenn sie schlimm sind, "geht schon mal gar nicht", weiß die Omadienst-Leiterin.
Kurs zur Vorbereitung
Um künftige Omas auf ihre Aufgabe vorzubereiten, gibt es einen verpflichtenden Kurs in Klagenfurt, im Ausmaß von acht Stunden. Auch ein Erster Hilfe Kurs ist Voraussetzung.
Die Eltern wiederum melden sich beim katholischen Familienverband, eine Jahresbeitrag, der die Haftpflichtversicherung abdeckt, von 25 Euro ist abzugleichen. Kommen kann jeder, unabhängig der Konzession.
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Weitere Informationen
Katholischen Familienverband, Omadienst: familie.at/site/kaernten/angebote/omadienst, E-Mail: omadienst@kath-kirche-kaernten.at, Telefon Villach, Loni Schroll: 04242/35 047
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