Schizophrenie: Neue Hilfsgruppe in Villach
Ein von der Krankheit Betroffener will Menschen dazu bringen, über ihre Probleme zu reden.
VILLACH (aju). Ein Prozent der Bevölkerung ist von Schizophrenie betroffen. Das heißt, jeder hundertste Mensch wird in seinem Leben mit dieser Krankheit konfrontiert. Manuel VILLACH (aju). Knapp ein Prozent der Bevölkerung ist von Schizophrenie betroffen. Alleine in Villach wären dies rund 600 Menschen. Manuel Stanislaus Bierbaumer hat sich nun entschlossen, die Selbsthilfegruppe Schizophrenie Villach zu gründen.
Austausch
"Als Betroffener von Schizophrenie weiß ich aus eigener Erfahrung, wie herausfordernd diese Krankheit sein kann. Aus diesem Grund würde es mich freuen, einen konstruktiven Austausch mit Betroffenen und Angehörigen zu haben", sagt Bierbaumer. Vor allem aber soll diese Gruppe den Menschen helfen, unter Leute zu kommen und sich nicht zurückzuziehen. "Ich glaube, dass der Austausch mit Betroffenen für alle sehr hilfreich sein kann", sagt Bierbaumer.
Stress als Auslöser
Schizophrenie selbst ist eine sehr individuelle Krankheit, die sich bei den Betroffenen unterschiedlich äußert. Oft bringt sie akustische und visuelle Wahnvorstellungen oder Realitätsverschiebungen. Bierbaumer selbst ist seit einigen Jahren davon betroffen und hat lange Zeit gebraucht, um sich dieser Krankheit bewusst zu werden. "Ich war am Anfang sehr gegen Medikamente eingestellt und ich habe zwei bis drei Jahre gebraucht, bis ich verstanden habe, dass ich diese Krankheit habe. Und dass ich daran arbeiten kann, um mein Leben besser zu bewältigen", sagt Bierbaumer.
Blick in die Zukunft
Derzeit befindet sich der 29-Jährige in einer Reha-Phase. "Ich würde die Arbeitswelt nicht schaffen und wäre überfordert", sagt er. Denn Auslöser für Schizophrenie ist nicht selten Überforderung und Stress. Dennoch macht er jetzt ein Kunststudium an der Freien Akademie für bildende Künste in Klagenfurt. Das helfe ihm dabei, den Alltag zu gestalten. Aus seiner Erfahrung heraus kann er sagen, dass Verständnis für den Betroffenen besonders hilfreich ist. "Dem Betroffen Druck zu machen, ist kontraproduktiv", sagt Bierbaumer. Die Einsicht, dass es sich um eine Krankheit handelt, muss jedoch vom Betroffen ausgehen."Viele wissen nicht, was diese Krankheit bedeutet. Deshalb muss man viel darüber reden und das Verständnis fördern."
Darüber reden will er nun auch in seiner Selbsthilfegruppe. Sobald sechs bis acht Teilnehmer vorhanden sind, wird sich die Gruppe erstmals treffen. Details: siehe Infobox.
Zur Sache
Schizophrenie ist eine Krankheit, bei der sich Realität und Gedankenwelt vermischen, bei der einem der eigene Verstand böse Streiche spielt. Die Selbsthilfegruppe Schizophrenie soll den Teilnehmern durch den Austausch von Erfahrungen, durch Anregungen oder so manchen guten Tipp helfen, eine bessere Lebensqualität zu erlangen.
Infos: Manuel Stanislaus Bierbaumer, Tel.: 0650/4104064
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.