"Too good to go"
Schluss mit Lebensmittelverschwendung
Die „Too good to go“-App ist das neue Tool, um Essen zu retten und Gutes für den Planeten zu tun. Die WOCHE hat die App getestet.
VILLACH. Liebe Leser, mal ehrlich: Wieviele Lebensmittel werfen Sie weg obwohl sie vermeintlich noch gut sind? Da kommt schnell eine beachtliche Summer zusammen. Laut Angaben der „Too good to go“- App wird im Schnitt ein Drittel aller Lebensmittel verschwendet. Die Ursache dafür ist meist das angegebene Haltbarkeitsdatum auf den Produkten. So bedeutet „mindestens haltbar bis“ nicht sofort „tödlich ab“. Österreichweit helfen über die „Too good to go“-App bereits über 3.100 Betriebe, zu viel produzierte Lebensmittel vor dem Wegwerfen zu retten. Auch in Villach sind schon einige Partner mit dabei. Der Draustädter hat die App ausprobiert.
Überraschung in jedem Sackerl
Doch wie genau kann man jetzt Essen retten? Die Handhabung ist relativ einfach: App downloaden, anmelden, Partner in der Umgebung suchen und loslegen. Die teilnehmenden Betriebe stellen übrig gebliebene Lebensmittel zu einem Überraschungssackerl zusammen, welche man reserviert und innerhalb der angegebenen Abholzeit – meist kurz vor Ladenschluss – abholt. Bei bestimmten Ernährungsvorlieben (vegetarisch, vegan) lohnt es sich, die Filterfunktion zu nutzen, um Angebote zu finden, die passen. Bezahlt wird über die App. Die Spar Filiale, in der wir unser erstes Sackerl abgeholt haben, ist erst seit Kurzem in der App abrufbar. In das Sackerl kommt was tagsüber nicht verkauft wird: Brot, Milchprodukte, Frischfleisch, Obst, Gemüse oder Wurstwaren. In unserem Fall: Salat, Tomaten, Sandwiches und eine große Packung Käse. Der Warenwert: 15 Euro, bezahlt wird ein Drittel davon. Wie die Verkaufsmitarbeiterin berichtet, kommt das Angebot bei den Kunden sehr gut an. Und das stimmt, denn es waren mehrere Lebensmittelretter vor Ort.
Neue Lieblingsprodukte entdecken
Das zweite Sackerl haben wir uns in einer Wienerroither Filiale in Villach reserviert. Dabei sollte man nicht lange überlegen, denn die Sackerln sind schnell ausverkauft. Kostenpunkt: 3,99 Euro für einen Warenwert von 12 Euro. Der Inhalt: Sechs Stück Gebäck und ein ganzer Laib Brot. Damit ist das nächste Frühstück gerettet. Wie Karin Wienerroither erzählt, ist das Feedback der Kunden durchwegs positiv. „Durch das Sackerl stößt man auf Produkte, die man so vielleicht nie ausgewählt hätte. Kunden sagen, man probiert einfach Neues aus. Einige haben dadurch sogar ihr Lieblingsbrot entdeckt“.
Gutes tun und gleichzeitig sparen
Fazit: Die Reservierung und Abholung funktionieren reibungslos. Das Preis-Leistungsverhältnis bei den von uns getesteten Produkten stimmt. Die Lebensmittel sind genießbar und man bezahlt nur ein Drittel vom tatsächlichen Warenwert. Neben der Tatsache, dass man etwas Gutes tut, macht der Überraschungseffekt Spaß – sofern man offen für alles ist. Zudem bringt man Abwechslung in seinen Speiseplan und probiert vielleicht mal wieder etwas Neues aus. Auch praktisch, wenn man mal wieder nicht weiß was man kochen soll, dann kommt auf den Tisch was drin ist. Ausprobieren lohnt sich.
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