Viele Wort, doch wenig Taten
Was sagen Villachs Pfarrer zur Forderung des Papstes? WOCHE fragt nach.
VILLACH (schön). Papst Franziskus hat Europas Pfarren dazu aufgefordert, sich mehr für Flüchtlinge zu engagieren (siehe Infobox links). Doch inwiefern kommen Villachs Pfarren dieser Forderung nach?
Konkrete Pläne fehlen
Pfarrer Kurt Gatterer (Pfarre Heiligste Dreifaltigkeit Villach, Pfarre Heiligenkreuz) sagt dazu: "Die Forderung von Papst Franziskus ist berechtigt, jedoch schwierig umzusetzen, da nicht jede Pfarre über entsprechende Räumlichkeiten verfügt." In seinen Pfarren sei es deshalb nicht möglich, Flüchtlinge aufzunehmen. "Da das neue Arbeitsjahr erst beginnt, werden wir erst konkrete Pläne schmieden, inwiefern wir uns engagieren können." Dechant Herbert Burgstaller (Pfarre St. Josef, Pfarre St. Martin) meint: "Dem Heiligen Vater geht es darum, dass Menschen für Menschen da sind, es handelt sich um eine mutige Initiative und um einen Vorstoß in die richtige Richtung." Welche Maßnahmenpakete nun geschnürt werden, sei noch unklar. Auch Peter Kopeinig, Diakon der Pfarre Maria Landskron, findet die Forderung "auf jeden Fall gut." Die Umsetzung sei jedoch "von den Räumlichkeiten her nicht ganz einfach."
Zur Sache:
Papst Franziskus fordert das ausnahmslose Engagement von Europas Pfarren für Flüchtlinge.
So hat der Papst dazu aufgerufen, dass jede Pfarre in Europa eine Flüchtlingsfamilie aufnehmen solle. Gleichzeitig wurde bekannt, dass für zwei Familien Wohnungen des Vatikans frei gemacht werden sollen.
In Österreich existieren kirchenrechtlich 3.000 Pfarren - bei voller Erfüllung des Papstwunsches müssten unter Annahme vierköpfiger Familien grob gerechnet 12.000 Flüchtlinge in Pfarren aufgenommen werden.
Kardinal Christoph Schönbrunn will Österreichs Pfarren verpflichten, sich zumindest in einer bestimmten Art und Weise zu engagieren (etwa durch Deutschkurse, Freizeitangebote, Spenden usw.).
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