Mündliche Matura 2022
"War kein normales Schuljahr"
Kürzlich wurde angekündigt, dass es heuer wieder eine verpflichtende mündliche Matura geben soll. Die Aufregung darauf war groß - wie sehen das Villachs Schülervertreter?
VILLACH. Der neue Erlass des Bildungsministeriums, der im Grunde eine Annäherung der diesjährigen Matura an die Normalität von vor der Pandemie vorsieht, ist seit seiner Veröffentlichung von Schülern aus ganz Österreich hart kritisiert worden. Auch für Konstantin Seiler (Schulsprecher BG/BRG Villach/St. Martin) schwer nachvollziehbar: "Die Annahme, dieses Schuljahr sei aufgrund des durchgehenden Präsenzunterrichts ein "normales" gewesen, ist meiner Meinung nach falsch. Die Abschlussklassen des laufenden Schuljahres sind von der Pandemie und den damit verbundenen Belastungen ebenso betroffen wie die Jahrgänge zuvor." Die Lockdowns- und Distance-Learning-Phasen sowie Schichtbetriebe hätten Lücken im notwendigen Stoff und psychische Probleme im Schulalltag hinterlassen. Konstantin: "Die Schule wurde im Laufe der Pandemie von einem Ort des sozialen Miteinanders und gemeinschaftlichen Lernens auf einen distanzierten Leistungsbetrieb reduziert. Wir SchülerInnen spüren in diesen Zeiten auch die Überforderung der Lehrer:innen, denen es wohl ähnlich ergeht wie uns." Diese Bestandsaufnahme lasse nicht auf ein angemessenes Lernumfeld, und in Folge auch nicht auf die Voraussetzung für eine "normale" Matura schließen.
"Ein Witz"
"Die aktuellen Regeln für die Durchführung der Matura 2022 sind ein Witz. Die diesjährigen Abschlussklassen bilden den bisher von der Pandemie am stärksten betroffenen Abschlussjahrgang", sagt auch Philipp Schuhai, Schulsprecher CHS Villach. Das Argument, dass eine verpflichtende Mündliche Matura „Normalität" bringe, sei faktenlos: "Das Einzige, das steigt, ist die Belastung auf unsere Psyche. Nicht mit uns! Wir werden weiter für eine faire und angepasste Matura kämpfen!"
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