News im Mordfall Feffernitz

Weitere Freundin des Verdächtigen sagt aus!

Philipp Tschernitz ist seit mehr als zehn Jahren als Strafverteidiger tätig. Was es Neues im Fall Feffernitz gibt, erfuhr die WOCHE bei einem seiner raren Interviews.

WOCHE: Kennen Sie den Grund, weshalb der bisherige Verteidiger des mutmaßlichen Täters ausgetauscht wurde?
PHILIPP TSCHERNITZ: Auf mich macht es den Eindruck, dass der bisherige Vertreter mit der gewünschten Verteidigungsstrategie des Umfeldes des derzeit Beschuldigten, nicht völlig übereingestimmt hat und es daher zu einem Vertreterwechsel gekommen ist, was in Strafverfahren immer wieder vorkommt.

Von ihrer Seite aus gibt es eher selten Informationen zu diesem Fall, warum?
Es ist für einen Vertreter im Strafverfahren sowohl auf Beschuldigten-, als auch auf Opferseite immer abzuwägen, inwieweit Informationen aus dem Akt, die an die Öffentlichkeit getragen werden. Nachdem im gegenständlichen Verfahren noch diverse Beweisergebnisse
ausständig sind, halte ich es derzeit nicht für sinnvoll, mit einzelnen Details an die Öffentlichkeit zu gehen. Im Rahmen der Prozessvorbereitung erachte ich es für sinnvoller, den Abschluss der Ermittlungen abzuwarten, als immer wieder mit teilweise unbedeutenden Details und nicht überprüften Behauptungen an die Öffentlichkeit zu gehen.

Was bedeutet dieser Anwaltswechsel nun für die Familie?
Es bleibt abzuwarten, ob die neue Verteidigerin ebenfalls Details aus dem Akt an die Öffentlichkeit spielt oder eine zurückhaltendere Strategie mit der Presse betreibt. Ich hoffe für die Familie, dass medial in diesem Verfahren nunmehr etwas Ruhe einkehrt.

Wird es zu einer Anklage kommen und wann rechnen sie damit?
Meiner Einschätzung nach dürfte es, vorbehaltlich der noch ausständigen Beweise, zu einer Anklage kommen. Diese im Hinblick auf die Entscheidung des Oberlandesgerichtes Graz, zur Frage, ob der Beschuldigte in U-Haft bleibt oder nicht. Einen Zeitrahmen kann man bei solchen Verfahren jedoch kaum vorhersagen, da wie gesagt, noch mehrere Beweise ausständig sind.

Gibt es Neuigkeiten welche sich auf eine rasche Anklage auswirken könnten?
Neu hinzugekommen ist nun die Aussage einer ehemaligen Freundin des Beschuldigten. Sie hat ausgesagt, dass er auch sie mehrmals bedroht hätte. Zudem sind noch mehrere Gutachten ausständig, vor deren Einlangen mit Sicherheit keine Anklage erhoben wird. 

Vor einigen Wochen wurden auch ein DNA-Test von Katzenhaaren gemacht, wissen Sie Näheres dazu?
Derartige Begutachtungen können teilweise einen Monat oder länger dauern. Mir ist noch kein Ergebnis dieser Untersuchungen bekannt.