Zwei Anzeigen bei Bordell-Werbung
Die Grünen und die Stadt Villach haben in der Causa Bordell-Werbung Anzeige erstattet.
VILLACH, HOHENTHURN. VILLACH, HOHENTHURN (dg). Schon zum zweiten Mal in diesem Jahr sorgt ein Plakat eines Gailtaler Bordells für Schlagzeilen.
Plakat ist Ärgernis
Ein Plakat mit einem bildfüllenden weiblichen Popo ist das Ärgernis der Villacher Bürger. Sie haben sich an die Klagenfurter Werbewatch-Group gewandt, die frauenfeindliche und sexistische Werbung aufzeigt.
Die Grüne-Gemeinderätin und Landtagsabgeordnete Sabina Schautzer tritt für ein Bordell-Werbe-Verbot in Kärnten ein, wie es auch schon im Nachbarbundesland der Steiermark der Fall ist. Ein entsprechender Antrag liege bereits im Sozialausschuss des Landtags vor.
Erste Anzeige
Kürzlich haben die Grünen auch eine Anzeige gegen das Gailtaler Bordell bei den Behörden eingebracht. Grund dafür ist, dass es jetzt schon verboten ist, Werbung für Bordelle zu ermöglichen, die offentlich als störend empfunden wird bzw. an Orten stattfindet, an denen sich Kinder aufhalten.
Aus der Pressemitteilung heißt es weiter: "Der Grüne Klub im Kärntner Landtag fordert die Behörde daher auf, den Sachverhalt zu prüfen, die gebotenen rechtlichen Schritte zu setzen und insbesondere dafür Sorge zu tragen, dass die Werbeplakate umgehend aus dem Stadtbild verschwinden und in Zukunft ähnliche Sujets präventiv vermieden werden."
Frauenfeindlich
Auch die Villacher Frauenreferentin Gerda Sandriesser (SPÖ) sieht das Plakat als frauenfeindlich und sexistisch an. Deshalb hat auch die Stadt Villach eine Anzeige eingebracht, so Sandriesser weiter. Dazu der Magistratsjurist Alfred Winkler: "Wir berufen uns auf den Passus, dass das Plakat das sittliche Empfinden in der Öffentlichkeit stört. Wir haben im Auftrag von Frau Stadträtin Sandriesser bereits vorher zwei andere Verwaltungsstrafanzeigen gegen andere Bordelle erstattet, die Verfahren sind im Laufen, Strafbehörde ist die Polizei." Mögliche Konsequenz bei mehr als zwei Bestrafungen wäre die Bordellschließung, so Winkler weiter. Die Geschäftsführung des Bordells in Hohenthurn weist die Kritik in einer Pressemitteilung von sich: "Die von einer spezifischen Gruppe inkriminierte Werbung stellt in keiner Weise eine Handlungsaufforderung oder gar Frauendiskriminierung dar." Die WOCHE hält Sie über den Ausgang der Causa Bordell-Werbung am Laufenden.
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