Die Wahlziele der Bezirksparteichefs
Vor der Bürgermeister-Wahl am 1. März: Die Wunschliste der Bezirksparteichefs von Villach-Land.
VILLACH-LAND (kofi). Der Countdown zur Gemeinderats-/Bürgermeisterwahl am 1. März läuft, die Nerven der Politiker liegen von Tag zu Tag blanker. Teils wird der Wahlkampf sogar gesundheitsgefährdend – wie im Fall von Finkensteins Bürgermeister Walter Harnisch, der mit Problemen kurzfristig ins LKH Villach musste.
Während in Villach selbst der Sieg von SP-Spitzenkandidaten Günther Albel laut Umfragen relativ ungefährdet sein dürfte, wird es in einigen Umland-Gemeinden wohl deutlich knapper hergehen. Wir baten die Bezirksparteichefs um ihre Einschätzung der Lage und Ziele für die Wahl.
Reinhart Rohr (SPÖ): Seine Partei hat gleich zehn Bürgermeistersessel zu verteidigen (siehe Kasten links). Spannend wird es im Gegendtal, wo mit Walter Steiner (Afritz), Heinz Potenes (Arriach) und Mario Strauß (Feld am See) gleich drei neue Spitzenkandidaten antreten. Vor allem in Feld (freiheitlicher Bürgermeister) glaubt Rohr an "eine Überraschung". Auch in Fresach (Christian Walder), Rosegg (Jörg Bader, Quereinsteiger) und Stockenboi (Gilbert Frühauf) versuchen neue Kandidaten ihr Glück. Insgesamt ist Rohr überzeugt, alle Bürgermeister verteidigen zu können.
Maximilian Lindner (FPÖ): Offensiver gibt sich der Bürgermeister von Afritz, der auch FP-Obmann des Bezirkes Villach-Land ist. "Ich glaube, wir holen uns drei Bürgermeistersessel", sagt Lindner zur WOCHE. Konkret geht es um Arriach, Fresach und Ferndorf, wo man sich "beste Chancen" ausrechne. Vor allem in Arriach, wo Langezeit-Gemeindechef Karl Gerfried Müller in Pension geht, glaubt Lindner an einen Machtwechsel.
Christian Poglitsch (ÖVP): Bescheidener sind die Ziele der Volkspartei. "Villach-Land ist traditionell ein schwieriges Pflaster für uns", sagt Poglitsch. "Die starke Eisenbahnerstadt Villach färbt politisch ins Umland ab", glaubt er. Große Hoffnungen setze man in Finkenstein, wo Poglitsch selbst antritt. "Hier werden wir Langzeit-Bürgermeister Walter Harnisch in eine Stichwahl zwingen", sagt er. Ähnliches erwarte er für Stockenboi, wo VP-Landesgeschäftsführer Josef Anichhofer sehr gute Arbeit leiste. In die Nähe eines Bürgermeistersessels wir die Partei wohl nicht kommen – abgesehen von Franz Richau, der als EX-VP-Bundesrat in Rosegg an der Spitze einer Namensliste Gemeindechef ist.
Harald Fasser (Grüne): Der Villach-Land-Bezirkssprecher der Grünen erwartet sich insgesamt rund 15 Mandate mehr. Auch in Treffen werde man, so Fasser, den Einzug in den Gemeinderat schaffen. In vier Kommunen (Afritz, Arriach, Feld, Ferndorf, Fresach und Weißenstein) habe man keine Kandidatur geschafft. Kurios: In Afritz musste der Kandidat verzichten, weil ihm das Sitzungsgeld, das er als Mandatar erhalten hätte, bei der Invalidenpension Ärger gemacht hätte. Und der angebotene Verzicht auf das Politik-Geld war rechtlich nicht möglich.
INFO
Wer wo den Bürgermeister stellt
Wer hat in den Gemeinden um Villach am 1. März den Bürgermeistersessel zu verteidigen? Ein Überblick.
Afritz: Max Lindner (FPÖ)
Arriach: Karl Gerfried Müller (SPÖ, tritt nicht mehr an)
Feld am See: Erhard Veiter (F)
Ferndorf: Josef Haller (S)
Finkenstein: Walter
Harnisch (S)
Fresach: Alfred Antowitzer
(S, tritt nicht mehr an)
Paternion: Alfons Arnold (S)
Rosegg: Franz Richau
(Namensliste)
St. Jakob: Heinrich Kattnig (S)
Stockenboi: Hans Jörg
Kerschbaumer (F)
Treffen: Klaus Glanznig (S)
Velden: Ferdinand Vouk (S)
Weißenstein: Hermann
Moser (S)
Wernberg: Franz Zwölbar (S)
Fazit: Die SPÖ stellt derzeit mit zehn Bürgermeistern das Gros.
Dazu kommt noch der Sitz in Villach (Helmut Manzenreiter, tritt nicht mehr an).
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