Politische Bombe! Villacher SPÖ-Mandatar gibt Falschaussage zu

- Gab gegenüber der Polizei zu, gelogen zu haben: SP-Gemeinderat Harald Geissler
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Exklusiv: Die WOCHE erhielt Einblick in eine neue Beschuldigtenvernehmung von SP-Gemeinderat Harald Geissler. Es geht um die Causa "Michael Bürger". Brisantes Fazit: Es war alles Lüge.
VILLACH (kofi). Es ist eine politische Bombe, die SP-Gemeinderat Harald Geissler gestern bei der Vernehmung im Landespolizeikommando Kärnten gezündet hat. Geissler hat zugegeben, dass er in der Causa Michael Bürger (lesen Sie hier) mehrfach gelogen hat. Und: er war nicht alleine.
Brisante Beichte
Die WOCHE hat Einblick in die Niederschrift der Beschuldigtenvernehmung erhalten, die gestern, Dienstag, stattgefunden hat. Geissler gibt darin zu, dass er bei zwei Polizei-Einvernahmen "trotz Belehrung über den Tatbestand der falschen Zeugenaussage nicht die Wahrheit angegeben" habe. Es tue ihm "aufrichtig leid", dass er "gelogen" habe.
Falsche Vorgehensweise
Konkret geht es um den Vorwurf, die SPÖ Villach habe den parteiintern in Ungnade gefallenen Ersatzgemeinderat Michael Bürger absichtlich nicht zu einer Gemeinderatssitzung eingeladen. Dies ist ein Verstoß gegen das Stadtrecht. Als erste Konsequenz musste besagte Gemeinderatssitzung zum Teil wiederholt werden.
Geissler und Wutti
Mehrere SP-Politiker haben in der Folge betont, dass man sehr wohl versucht habe, Bürger einzuladen: Klubobmann Harald Sobe, Klubgeschäftsführerin Ines Wutti und Harald Geissler. Jener hat – auch gegenüber der WOCHE – behauptet, er sei sogar persönlich zu Bürger nach Hause gefahren, um ihn einzuladen, habe ihn jedoch nicht vorgefunden. Bürger hat diese Darstellung von Anfang an als "höchst unwahrscheinlich" bezeichnet (lesen Sie hier).
Lügen-Geschichte
Nun zeigt sich: Bürger hat Recht. Geissler gibt in seiner neuesten, der insgesamt dritten, Vernehmung die Lüge zu. Er habe laut Polizei-Protokoll Wutti vorgeschlagen: "Dann sag halt, dass ich bei Bürger war." Er habe gedacht, dass die Sache damit erledigt sei und sei sich der Tragweite dieser Handlung nicht bewusst gewesen.
Wer wusste Bescheid?
Geissler gab ebenso zu Protokoll, dass Günther Albel von dieser Machenschaft nichts gewusst habe, auch Harald Sobe habe er nicht informiert. Sobe könnte aber via Wutti involviert gewesen sein, sagt Geissler. Sobe selbst gab gegenüber der WOCHE am 13. Jänner Folgendes zu Protokoll: "Wir haben damals einen Mandatar (Geissler, Anm.) zu Bürger geschickt. Ich habe keinen Zweifel daran, dass er auch tatsächlich bei seinem Haus war."
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