Villach bald ohne Geschäfte?
Die Mieten in der
Villacher Altstadt sind zu teuer, die
Geschäfte sperren zu.
Die Situation des Villacher Handels in der Villacher Altstadt ist ein ewiges Auf und Ab. Geschäfte sperren nach der Reihe zu, andere siedeln sich an, aber die Frage lautet: Für wie lange Zeit?
Nunmehr sperren wieder drei Geschäfte in der City zu. Grund genug für Vizebgm. Wally Rettl, über Ursachen dieser Geschäftsflucht aus der City nachzudenken: „Das Angebot für die Kunden ist mit einem ordentlichen Sortiment und Branchenmix gegeben. Parkplätze sind ausreichend und auch leistbar (Anm.: Tiefgarage-Hausergasse ganztägig 2,50 Euro, Parkzonen im Umkreis der City) vorhanden und in kurzen Wegen können alle Destinationen erreicht werden.“ In persönlichen Gesprächen mit Geschäftsleuten werden aber immer die gleichen Ursachen genannt: „Die Mieten sind einfach zu teuer.“
Dies ist paradox, denn die Stadt pumpte im Rahmen der Altstadtförderung Millionen Euro in die City. Da helfen keine Direktförderungen durch die Stadt an die Geschäftsinhaber, die auch die Kundenfrequenz und die Öffnungszeiten durchaus positiv sehen.
Gespräche mit Vermietern
Rettl ortet, dass Hausbesitzer vielfach noch aus dem alten Villacher-Kaufhausadel und Besitztum sowie neuen Immobilienvermietern bestehen. Nun plant Rettl, die Villacher City-Hausbesitzer und Vermieter, aber auch Mieter an einen Tisch zu bringen, um auszuloten, woran es liegt, dass teils Mieten abseits jeglicher Realität verlangt werden. Leere Geschäfte mit Werbung zupflastern, wie einst ganz „wichtige Stadtpolitiker“ anregten, lehnt sie ab: „Man darf Tatsachen nicht zudecken und verstecken, sondern muss sie so sichtbar machen, dass auch die Bürger erkennen, was in dieser Branche schiefläuft“, so Rettl.
Für sie ist die Fortführung der Altstadtoffensive, in deren Rahmen der Stadtkern enorm aufgewertet wird, sinnvoll.
Rettl tritt auch für den raschen Ausbau der Bahnhofstraße ein, denn in diesem Bereich sind exzellente Handelsbetriebe angesiedelt, die können nichts dafür, dass der EKZ-Draupassagen-Investor, Christian Rosenthal, immer wieder eine Bauverschiebung ankündigt. „Diese brauchen die neue Infrastruktur, denn die rasante Entwicklung von Villach als Handelsstadt darf nicht gefährdet werden“, betont Rettl.
Autor: Dieter Janz
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