Kabarettreif !
Die Geschichte von einem vergessenen Saxofon in einem Flixbus

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Am 12.04.2023 veranstaltete das Kulturforum Villach  das Konzert mit Gianni Gebbia und Tony Buck .
Zu diesem Zweck reisten beide Musiker mit einem Flixbus von Triest nach Villach und kamen am Hauptbahnhof an. Üblicherweise ist der Flixbus grün bemalen, dieser war sehr anonym und in weiß gehalten. Dies sollte in weiterer Folge noch wichtig werden.
Beide stiegen aus, ich empfing sie und fuhren wir mit meinem PKW zum Hotel in der Innenstadt. Beim Aussteigen im Hotelhof stellte Gebbia fest, dass er sein in Tokio gekauftes und spezial angefertigtes Sopransaxophon im Bus vergessen hätte. Da lediglich 5 – 6 Minuten seit der Ankunft des Busses verstrichen waren, entschloss ich mich kurzer Hand beide Musiker wieder in das Auto zu verfrachten und die Jagd nach dem Saxophon aufzunehmen. Zuvor stellte ich über App fest, dass der Bus nach München fährt und es ein leichtes sein wird, spätestens den Bus in Spittal an der Drau (40 km weiter) einzuholen. Schon im Ortsgebiet von Villach rief Gebbia sämtliche Schutzheilige an, insbesondere die heilige Rosalia, die die Schutzheilige seiner Heimatstadt Palermo ist. Auf der Autobahn waren jedenfalls die normierten Geschwindigkeitsbeschränkungen einerlei, da es ja galt, den Bus einzuholen und das Saxophon wieder in Empfang zu nehmen.
Bis Spittal an der Drau vom Bus keine Spur. In Gmünd fuhr ich auf einen Parkplatz, da ich dachte, das gäbe es doch nicht, dass der Bus noch immer nicht auftauchte, wahrscheinlich hat er Villach nach uns verlassen. Ich blieb einige Minuten stehen und stellte auf der App fest, dass die Route des Busses zu verfolgen ist. Zu diesem Zeitpunkt war er knapp vor der Mautstelle in St. Michael , also weit vor uns !!. Also hinein ins Auto und weiter ging die Höllenfahrt mit der Schutzheiligen Santa Rosalia über uns. Gebbia war nicht zu beruhigen.
Als wir dann knapp vor der Tauernalm (ca. 100 km von Villach entfernt) waren, rief – besser - schrie Gebbia der Bus wäre am Parkplatz der Tauernalm. Als ich gerade zur Tauernalm abbog, kam ein Flixbus vom Parkplatz der Tauernalm und fuhr auf die Autobahn auf. Der Bus war grün und es stand groß Flixbus drauf. Gebbia war außer sich, er schrie „das ist der Bus“, Tony Buck, der im Fond saß und mit seinem Handy beschäftigt war, sagte lässig „maybe“.
Jedenfalls war ich der Meinung, es sei der falsche Bus, da der Bus , mit dem die beiden in Villach ankam weiß gewesen wäre. Jedenfalls wendete ich kurzer Hand und fuhr dem Bus nach, während Gebbia das Fenster herunterkurbelte und schon fast aus dem Auto fiel, um den Bus aufzuhalten. Dies gelang auch nach einigen Kilometern. Zu diesem Zeitpunkt war das Auto mit ca. 20 km/h unterwegs, Gebbia war schon beim Hinausspringen. Mühevoll konnte er zurückgehalten werden. Jedenfalls stellte sich – was ich erwartet habe – heraus, es war der falsche Bus. Der Fahrer war erzürnt, schrie serbische Schimpftiraden auf Gebbia ein, dieser rief wiederum Santa Rosalia an und der Fahrer meinte, der weiße Flixbus stehe noch am Parkplatz, also hinein ins Auto und halsbrecherische Wende bei Flachauwinkl und zurück Richtung Villach.
Jedenfalls als wir den Parkplatz erreichten, stand der weiße Bus noch dort. Buck sagte „ that‘s the bus „ , Gebbia sprang bei fast 40 km/h aus dem Auto, lief zum Bus, kam freudestrahlend mit dem Sopransaxophon zurück und schrie „grazie Santa Rosalia“. Die Fahrt zurück nach Villach war ein einstündiger Monolog von Gebbia über die Zuverlässigkeit des Sopransaxophons, die Möglichkeiten, die er hat, es zu bedienen etc. etc. etc. Völlig erschöpft erreichte ich Villach und zeitgerecht konnte das Konzert, das übrigens ausgezeichnet war, knapp nach 20 Uhr beginnen. Tony Buck war völlig entspannt und ausgeruht !

Die Lehren aus diesem vorkonzertigen Intermezzo :

Flixbusfahrer sind nebenberufliche Formel 1 Piloten, Tempolimits gelten für sie nicht nicht ;
nicht alle Flixbusse sind grün ;
wenn Sie auf den Monte Pellegrino bei Palermo einmal kommen sollten und dort ein Miniatursopransaxofon vorfinden , so war Gianni Gebbia dort und hat es Santa Rosalia, die auch „la Santuzza“ genannt wird , gebracht, die dort als Jungfrau und Eremitin Pelegrino wohnte !
Übrigens :
Am nächsten Tag fuhren die Beiden und das Sax mit einem Flixbus nach Zagreb ,
näheres ist nicht bekannt !

Hans Jalovetz

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