Eine Unternehmerin, die Nonne werden wollte
- Christa Schneider, genannt "Hut Christl": Eigentlich wollte die Unternehmerin Nonne werden
- hochgeladen von Wolfgang Kofler
Die bekannte Villacher Geschäftsfrau Christa Schneider, genannt "Hut Christl", hatte eigentlich ganz andere Pläne für ihr Leben.
VILLACH (kofi). Seit 20 Jahren ist man bei „Hut Christl“ in der Italienerstraße optimal aufgehoben, wenn man eine Kopfbedeckung sucht. Dabei hatte die Geschäftsinhaberin, Christa Schneider, einst andere Pläne: Sie wollte ins Kloster, als Nonne leben. „Mit 17 stand ich schon vor der Oberin. Ich wurde nur nicht aufgenommen, weil ich zu jung war“, erzählt die heute 52-Jährige: „Meinem Vater war
das recht: Er meinte damals, ich hätte einen Vogel.“ Der Vater war dann auch der Hauptgrund, warum die Tochter ein Hutgeschäft eröffnete. „Er hatte eine Hutfabrik“, sagt Schneider.
Schwere Krankheit
Wie aber ist es damals ausgerechnet zum Wunsch gekommen, in einem Kloster zu leben? „Ich war immer schon sehr gläubig“, sagt Schneider, „aber der entscheidende Anstoß war eine schwere Erkrankung. Ich bekam als Jugendliche Krebs und war fast zwei Jahre lang nur in Spitälern. Es war eine schreckliche Zeit – aber auch eine schöne: Nie wieder habe ich so intensive Gefühle gespürt“, erinnert sich Schneider.
Umdenken müssen
Noch heute fragt sie sich manchmal, ob sie nicht doch ins Kloster hätte gehen sollen. „Schauen Sie, eigentlich bin ich keine Unternehmerin. Das ist nicht mehr Wesen“, erklärt sie: „Ich habe es aber gelernt, sonst wäre ich nach all den Jahren nicht immer noch da.“
Zwar sei das Geschäft härter geworden, man müsse für seinen Umsatz mehr arbeiten als früher, aber: „Ich kann von meinem Geschäft leben.“ Seit knapp fünf Jahren gibt es in ihrem Geschäft nicht nur Hüte, sondern auch Geschenkartikel zu kaufen. Es ist ein bunter Laden geworden. Einer, der Villach bereichert. Und ganz ehrlich: Mit Gott kann die tiefgläubige Chefin ja auch nach Dienstschluss reden.
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