Glas als Werk- und Wertstoff
Der Afritzer Daniel Moser betreibt neben seiner Glaserei auch eine Renovierungswerkstätte und ein Glas-Atelier. Die WOCHE schaute in der Werkstätte vorbei.
AFRITZ AM SEE. „Bei bis zu fünf Grad Außentemperatur können wir draußen, direkt am Objekt arbeiten“, erklärt der Glasermeister Daniel Moser. Draußen am Objekt bezeichnet derzeit das Stift Verau in der Steiermark. Mit seinem Team restauriert Moser die Kirchenfenster des ehrwürdigen Gebäudes. Daher auch der Firmenname „sanktmauritius“: „Der Heilige Mauritius ist der Patron der Glasmaler“, so Moser.
Der Künstler als Glaser
Dass Moser früher einmal freischaffender Künstler war, merkt der Besucher beim Betreten der Restaurierungswerkstatt. Fotos mit den Kärntner Künstlern H.P. Maya oder Valentin Oman zeigen Moser bei der Arbeit. „Ein Drittel meiner Kunden sind Künstler. Valentin Oman schmilzt in meiner Werkstatt das Glas für dessen Glasfenster oder Glasobjekte“, erklärt Moser. Insgesamt beschäftigt Moser sechs Leute, davon einen männlichen Mitarbeiter, der Rest sind Damen. Mosers Kundschaft ist international: in Norwegen, Spanien oder Kanada finden sich die Afritzer Glaswerke. Mosers Können ist gefragt, Architekten und Bauunternehmen arbeiten mit Moser zusammen. Auch für Swarovski stellt Moser Sonderanfertigungen her.
Glas in allen Varianten
Neben Restaurierungen von Kirchenfenstern oder der künsterlischen Auseinandersetzung mit dem Werkstoff Glas, ist Moser auch als herkömmlicher Glaser tätig. „Mein Team und ich fertigen auch Tür- und Fensterverglasungen, Lampen, Küchenrückwände oder Balkonverglasung oder Duschwände“, erklärt Moser.
Erfahrung ist gefragt
„Seit rund 7.000 Jahren bearbeitet der Mensch das Glas, das eigentlich eine heruntergekühlte, tiefgefrorene Flüssigkeit ist“, erklärt Moser. In der Glasbranche brauche es viel Erfahrung und Sorgfältigkeit bis „aus dem Werkstoff Glas der Wertstoff Glas wird. Anders als bei Holz, verzeiht Glas keine Fehler“. Deshalb lautet Mosers (Firmen)Credo so: „Wer mit Glas umgehen gelernt hat, der kann auch mit den Menschen in seiner Umgebung umgehen“.
Was viele vermutlich nicht wissen, ergänzt Moser: „Glas ist im Alltag gegenwärtig. Ob als „Wasserglas“ im Waschmittel oder als reflektierendes Glas in den Leuchtstreifen der Straßenmarkierung“.
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