Das Grab ...
Auf dem Grabe -
Erde, wie du lebest und grünst!
Hast das Grab der Liebe umsponnen
lustig mit Blumen bunt, mit grünen Gräsern,
webest Moos um die Steine.
Aber Tränen, fließet darauf.
Den Schläfer drinnen erquicket nimmer
der Blumen Duft;
er hört nicht das Lüftchen,
das sein Lager umsäuselt.
Weine nicht!
Es wandelt der Mond
mit den stillen Sternen vorüber;
glänzt auf das goldne Moos
die tausenden Gräser -
die den Hügel begruben.
Weine Laut!
Die Nachtigall schlägt
und die Mücken wimmern so traurig
Totengesang darein;
es hüllet die Wolke -
schau den Mond und die Sterne...
Ernst Moritz Arndt (1769 - 1860) Bonner Bürger
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