VP-Mandatare ermittelten als Polizisten in Villacher SP-FP-"Affäre"
Nachrichtenmagazin NEWS berichtet in aktueller Ausgabe über auffällig lange Ermittlungen gegen Bürgermeister Günther Albel – und thematisiert vermeintliche Unvereinbarkeit.
VILLACH. Das Nachrichtenmagazin NEWS beschäftigt sich in seiner aktuellen Ausgabe mit Villach. Genau genommen mit einer Politik-Affäre. Es geht um den missglückten Auszug von fünf Fraktionen aus dem Gemeinderat im Sommer 2016. Damals wollten ÖVP, FPÖ, Gründe, Erde und Neos verhindern, dass die SPÖ ÖVP-Stadtrat Peter Weidinger einen Großteil seines Ressorts entzieht. Hätten alle Mandatare der fünf Fraktionen die Sitzung verlassen, hätte es keine Beschlussfähigkeit mehr gegeben.
Der Sitzenbleiber
Der Coup scheiterte daran, dass FP-Mann Wilhelm Fritz den Auszug verweigerte und sitzenblieb. Die Sitzung konnte ungehindert fortgesetzt – und Weidinger entmachtet werden. Lange rätselte man, warum Fritz seinen Parteifreunden in den Rücken gefallen war. Schließlich gab es sogar eine anonyme Anzeige bei der Staatsanwaltschaft. SP-Bürgermeister Günther Albel hätte Fritz eine Anstellung für ein Enkelkind zugesagt – als Gegenleistung für das Sitzenbleiben.
WOCHE klärte den Fall auf
Obwohl die WOCHE bald aufklärte, dass Fritz kinderlos ist – und demnach auch keine Enkel haben kann, wurde monatelang ermittelt (lesen Sie hier). Der FP-Mann selbst hat seine Sesselkleber-Aktion stets damit begründet, dass er als Obmann eines Wasserverbandes bei jener Gemeinderatssitzung einen Beschluss benötigt habe und daher nicht ausziehen konnte.
VP-Parteigänger als Polizisten
Spannend wird es, wenn man Hintergründe zu den Polizisten kennt, die in der Causa aktiv waren. Laut NEWS sind gleich zwei von ihnen ÖVP-Funktionäre. Polizisten als Parteigänger, die gegen politische Mitbewerber Ermittlungen führen? NEWS titelt die Unvereinbarkeits-Story mit "Villacher Narrenfreiheit".
Bericht bei der Oberstaatsanwaltschaft
Für die Staatsanwaltschaft liegt laut Bericht übrigens keine Unvereinbarkeit vor.
Wie die Causa "Albel-Fritz" nun ausgeht? Mittlerweile sind die Erhebungen beendet, die Staatsanwaltschaft hat einen Vorhabensbericht an die Oberstaatsanwaltschaft nach Graz geschickt. Schlusssatz in NEWS: "Wer in der Faschingshochburg zuletzt lachen darf, wird sich bald weisen."
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