Mirjam Marakitsch ist Villachs ungewöhnlichster Lehrling

Kfz-Techniker-Lehre mit 42: Mirjam Marakitsch lernt den Beruf bei "Auto-Fix", dem Villacher Betrieb von Sabine Runda und Wolfgang Spitzer
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  • hochgeladen von Wolfgang Kofler

VILLACH (kofi). Mirjam Marakitsch arbeitet als Lehrling. Im zweiten Jahr. Und das ist schon das einzige, was an dieser Geschichte 0815 ist. Denn die Villacherin lässt sich zur Kfz-Technikerin ausbilden. Mit 42 Jahren. Eine spätberufene Schrauberin.

Dritte Ausbildung

"Ich lasse mein Leben passieren", sagt sie. Und so könne es eben auch zu einer Lehre mit 40 plus kommen. Es ist nicht ihre erste. Zunächst erlernte sie den Beruf der Buchhändlerin. "Aber eines habe ich bald bemerkt: Das war nicht mein Beruf", erinnert sie sich. Es folgten die Lehre zur Tischlerin und elf Jahre im Job, großteils in Wien, wo Marakitsch zeitweise in einer Werkstatt die Chefin von 65 Mitarbeiterinnen war. "Diesen Beruf habe ich geliebt, ich fertige heute noch gerne in meiner Freizeit Möbel an," sagt sie.

Abwechslungsreiches Leben

Aber, wie gesagt: Sie lässt ihr Leben passieren. Und so beendete sie ihre Tischler-Laufbahn und fand sich in turbulenten und aufregenden Jahren wieder: als Betreuerin für schwer erziehbare Jugendliche. Als Begleiterin einer Alzheimerpatientin in Italien. Mit ihr flog sie auch für einige Monate nach Südafrika. Und schließlich lebte sie ein Jahr in Portugal, ehe sie vor zwei Jahren nach Villach zurückkehrte. "Ich war und bin neugierig", sagt die angehende Mechanikerin über ihre Vergangenheit.

Erkenntnisse fürs Leben

Viel habe sie in all den Jahren über sich gelernt: Etwa, dass sie mit wenig Geld auskommen kann (was bei einer Lehrlingsentschädigung von deutlich unter 1.000 Euro brutto unverzichtbar ist). Oder dass man im Jetzt leben muss, weil das Leben manchmal sowieso macht, was es will. Oder dass Humor der Schlüssel ist, um schwierige Zeiten besser zu überstehen.

Das richtige Maß finden

Oder auch, dass es zum Kompliziertesten gehören kann, für sich das richtige Maß zu finden, etwa zwischen Langeweile und Abenteuer. Und so sehr Marakitsch auch das Leben passieren lässt – ein paar Pläne hat sie für sich selbst mittlerweile schon entwickelt. "Ein kleines Haus mit Garten und einer Werkstatt zum Basteln. Das wäre was", sagt sie. Denn nun, das fühle sie, sei sie erstmals bereit. Bereit zum Sesshaftwerden.

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