Leben
Fasten als Jungbrunnen: Warum weniger gut tut
Weniger Essen hilft nicht nur beim Abnehmen.
FRANKENMARKT. "Fasten kann man als Erholungsphase für Körper und Geist sehen, der den Boden für langfristige Veränderung vorbereitet", sagt Ernährungswissenschaftlerin und - beraterin Stefanie Aigner aus Frankenmarkt.
Fasten führe zur gründlichen Entsorgung von altem, beschädigtem Zellmaterial. Dieses Recycling heiße „Autophagie“ und wirke zellverjüngend, so Aigner. "Fasten ist übrigens die einzige lebensverlängernde Methode, die an allen bisher untersuchten Organismen wirkt. Ein Jungbrunnen also."
Daneben könne es Schlaf, Immunsystem und chronische Erkrankungen positiv beeinflussen. "Es macht glücklich und wirkt harmonisierend durch die erhöhte Ausschüttung des Glückshormons Serotonin. "Diesen Aspekt würden sich zahlreiche Religionen seit Jahrtausenden intuitiv zunutze machen, in dem vor großen Festen und Ereignissen gefastet werde.
Was nun am besten weglassen? "Auf alle Fälle Lebensmittel, die ohnehin nicht besonders gesundheitsförderlich sind, wie Alkohol, Zucker, stark verarbeitete Lebensmittel oder tierisches Fett. Ich empfehle auch Kaffee zu reduzieren, da er zur Produktion des Stresshormons Adrenalin führt und Stress ist beim Fasten kontraproduktiv", sagt Aigner.
Beim Essen Zeit lassen
Stattdessen solle man mehr nährstoffreiche, leicht verdauliche und reizarme Lebensmittel zu sich nehmen. "Am besten sind sie schonend zubereitet, wie Gemüsebrühe, Gemüsesuppen, gedünstete Kartoffeln und Gemüse sowie gekochtes Getreide wie Porridge oder Polenta." Dazu hochwertiges Eiweiß in Maßen. Während des Fastens kleinere, energieärmere Mahlzeiten zu sich nehmen und beim Essen Zeit lassen.
Viel trinken, ideal sind Wasser und ungesüßte Kräutertees.
14 Stunden Esspause
Einen großen Einfluss auf die Zellverjüngung haben die Abstände zwischen den Mahlzeiten. "Besonders effizient ist eine Esspause von zumindest 14 Stunden", erklärt Aigner. Über den persönlichen Erfolg des Fastens entscheide letztlich die eigene Einstellung: "Es geht auch nicht ums „verzichten Müssen“ sondern ums „weglassen und erholen Dürfen“.
Weitere Infos: essquisit.at
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