Rektor Dr. Hans Schachl sagt leise „servus“

ST. GEORGEN/LINZ. Die Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz verabschiedet sich mit Oktober von seinem beliebten Rektor Dr. Hans Schachl, der zwar in die wohl verdiente Pension, sicher aber nicht in den Ruhestand gehen wird.

Als ehemaliger HS-Lehrer in Frankenmarkt und St. Georgen suchte Dr. Schachl stets nach neuen Herausforderungen, denen er sich unter anderem mit seinem Psychologiestudium stellte. So erwarb er zusätzlich zu seiner Lehrtätigkeit beinah „nebenbei“ 1980 den Doktortitel und begann bereits ein Jahr später an der damaligen „Pädak“ zu unterrichten. Und weil es ja bekanntermaßen in Linz beginnt, blieb der zweifache Familienvater ab 1983 ganz in der Landeshauptstadt, um getreu seinem Motto „Die Menschen stärken, die Sachen klären“ angehende Lehrerinnen und Lehrer bestmöglich zu betreuen und durch ihr Studium zu begleiten.
In all den Jahren hat sich natürlich vieles verändert, kaum zu glauben, dass Schachl in seinen Anfängen als Lehrer acht Fächer gleichzeitig unterrichtet hat, ohne für eines davon ausgebildet zu sein. „Ich hatte ja die Ausbildung zum Volksschullehrer, doch damals kamen 80 % der Volksschullehrer in die Hauptschule. Meine Vorbereitungen gingen täglich bis in die Nacht hinein, im Grunde war ich den Schülerinnen und Schülern gerade einmal eine Stunde voraus“, schmunzelt der heute 62-jährige rückblickend. Dass Steno dabei nicht so ganz sein Fall war, konnte ihm ohnehin niemand zum Vorwurf machen, holte er doch die Fachprüfungen für Sport und Mathematik sowie Physik und Chemie nach. „In letzteren beiden Fächern musste ich eine so genannte Hausarbeit schreiben, das tat ich auch, allerdings binnen drei kurzer Wochen, weil wir zur damaligen Zeit gerade unseren Dachstuhl bekamen und außerdem die Decke betonieren mussten“, erklärt Hans Schachl recht anschaulich die Situation. Dass dabei in seinen Schilderungen nie Wörter wie Belastung, Stress oder Ärger fallen, imponiert und rührt zugleich. Aus einem Beruf wurde für den einstigen Hauptschullehrer eine echte Berufung, welche sich auch darin zeigt, dass er seit 2006 zum Rektor der PH Linz bestellt wurde.
Nun ist es soweit und nicht nur die Kollegschaft, sondern auch die Studentinnen und Studenten verabschieden sich von einer außergewöhnlichen Person, die mit großen Leistungen, Loyalität, vor allem aber Freundschaft besticht und nun das „Zepter“ wohlwollend an ihren Nachfolger übergeben wird.
Was er in Zukunft macht, ist kaum verwunderlich: „Da habe ich schon einen bunten, aktiven Mix geplant. Ich möchte noch gerne an unseren Partnerunis unterrichten und generell Vorträge halten. Außerdem will ich mir wieder mehr Zeit für Sport nehmen, Italienisch lernen und unbedingt Klavier üben.“ Bei so viel Tatendrang wäre es somit kaum verwunderlich, wenn wir Dr. Schachl vielleicht einmal bei den nächsten Attergauer Kulturtagen auf der Bühne sehen werden.