Sozialberatung
Caritas bietet "erste Hilfe" in Corona-Zeiten
Durch Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit sind immer mehr Menschen auf die Hilfe der Caritas angewiesen.
VÖCKLABRUCK. Gerlinde P., alleinerziehende Mutter von zwei Kindern, hatte mit ihrem Teilzeitjob im Gastgewerbe immer ihr Auskommen. Durch Corona wurde sie aber arbeitslos. Auch der Vater der Kinder ist finanziell von Corona betroffen und daher kam es immer wieder zu Zahlungsproblemen bei den Alimenten. Obwohl Gerlinde sehr sparsam lebt, kann sie Sonderausgaben wie Stromjahresrechnungen oder Kleidung nicht mehr bezahlen. In ihrer Verzweiflung wandte sie sich an die Caritas-Sozialberatung in Vöcklabruck. Dort erhielt sie rasche Unterstützung. Diese „erste Hilfe“ wird durch Spenden möglich, um die ehrenamtliche Mitarbeiter aus den Pfarren bei der Haussammlung bitten.
An der Existenz-Grenze
„Die Corona-Krise hat gezeigt, dass bei ohnehin niedrig bezahlten Jobs ein Arbeitsplatzverlust die Menschen an die Grenzen ihrer Existenz bringt. Nur mehr mit 55 Prozent des Verdiensts über die Runden zu kommen ist vor allem für Alleinstehende, Alleinerziehende oder kinderreiche Familie ein Ding der Unmöglichkeit“, erklärt Günther Fischinger von der Caritas-Sozialberatungsstelle Vöcklabruck. Insgesamt hat die Caritas im Bezirk Vöcklabruck im Vorjahr 170 Frauen, 118 Männer und 253 mitbetroffene Kinder unterstützt. Ob jemand Anspruch auf die Caritas-Hilfe hat, wird anhand der Einkommens- und Ausgabensituation genau geprüft. Gemeinsam wird dann mit den Betroffenen ein langfristiger Weg aus der Krise erarbeitet. Als „erste Hilfe“, um eine akute Notsituation zu überbrücken, geben die Caritas-MitarbeiterInnen Lebensmittel- und Bekleidungsgutscheine aus. Wenn erforderlich, werden weiters auch Zuschüsse zu Heizung- oder Stromrechnungen gewährt.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.