Fasching
Fünfte Jahreszeit fällt heuer aus
Online-Veranstaltungen und Faschingskrapfen: Das ist alles, was heuer vom Fasching übrig bleibt.
BEZIRK. Keine Faschingsumzüge, keine Bälle, keine Bezirksfaschingsshow: Das trifft auch die Veranstalter hart. Für die Faschingsgilde Timelkam (Fagiti) und den Faschingsverein Frankenburg bedeutet dies eine Zwangspause. "Im Prinzip geht es uns gut, aber es ist halt sehr ruhig", sagt Fagiti-Präsident Johannes Fuchs. Auftritte gibt es heuer keine. Nur am Faschingsdienstag will Fuchs mit einer kleinen Abordnung den Schlüssel des Gemeindeamts zurückgeben. Zuvor sorgt der Musikzug für Unterhaltung: Er stellt am Faschingswochenende ein zu Hause aufgenommenes Musikvideo auf die Homepage und auf Facebook. Den Fagiti-Kurier gibt es heuer in einer abgespeckten Version: "Wir wollen zeigen, dass es uns noch gibt", so Fuchs. Wie feiert er heuer den Fasching? "Mit meiner Frau – sie feiert am Faschingsdienstag ihren 40er."
Der Faschingsverein Frankenburg lässt den Fasching ganz ausfallen: "Wir machen heuer einmal gar nichts", sagt Präsident Andreas Berger. Man müsse die Situation jetzt nehmen, wie sie sei. Im Sommer ist eine Faschingsfeier für die Vereinsmitglieder geplant. Diese haben während Corona übrigens eifrig für Nachwuchs gesorgt: Drei Babys sind schon auf der Welt, zwei unterwegs.
Negative Auswirkungen spüren auch die Bäcker: "Die Krapfensaison ist heuer ganz schlecht", sagt Aurelia Neudorfer von der gleichnamigen Bäckerei. Große Bestellungen von Schulen und Firmen würden fehlen. Neudorfer hofft nun, dass sich die Menschen den Fasching heimholen und die Krapfen zu Hause genießen – oder anderen damit eine Freude machen.
Finanzieller Eckpfeiler fehlt
Der Ausfall von Maskenbällen und anderen Festen reißt ein Loch in so manche Vereinskassa. "Unser Maskenball ist ein wichtiger Eckpfeiler im Jahresbudget", sagt Johannes Kronberger, Obmann des Fußballvereines ATSV Rüstorf. Die 55. Auflage eines der größten Bälle im Bezirk fällt, wie so vieles heuer, ins Wasser. Und das ausgerechnet, nachdem im Vorjahr das Motto "Schiff Ahoi!" gelautet hatte. "Zum Glück sind im Corona-Jahr 2020 alle unsere Sponsoren an Bord geblieben. So ist die finanzielle Basis für heuer trotzdem gesichert", sagt Kronberger. "Sollte unser Ball aber auch nächstes Jahr ausfallen, müssten wir uns etwas einfallen lassen."
Online-Auftritt des Musikzuges am Faschingswochenende unter fagiti.at
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