Solidarsparbuch hilft Bedürftigen

- hochgeladen von Christine Steiner-Watzinger
VÖCKLABRUCK. Für immer mehr Menschen ist der Schritt zur eigenen Wohnung eine große finanzielle Hürde. „Alleinerzieherinnen, Menschen nach Scheidung, Trennung oder Privatkonkurs, aber auch viele junge Erwachsene können die Kaution nicht aufbringen“, erklärt Gabriele Lichtenthal von der Sozialberatungsstelle Lenzing. Um ihnen zu helfen, haben Armutsnetzwerk, Regionalmanagement und Sparkasse das Projekt „Starthilfe Wohnen“ entwickelt. „Es ist ein Mikrokredit bis zu 2000 Euro, die Rückzahlung erfolgt in kleinen Raten“, erklärt Projektleiter Stefan Hindinger von der Wohnungslosenhilfe Mosaik.
Rund zehn Anfragen danach gibt jeden Monat im Bezirk Vöcklabruck. „Mit Starthilfe Wohnen können wir schnell und unbürokratisch helfen“, sagt Lichtenthal.
Die Unterstützungen werden aus einem Topf ausbezahlt. Gespeist wird dieser von Spenden sowie den Zinsen der Solidarsparbücher. Von jeder Einlage fließt die Hälfte der Zinsen direkt ins Projekt ein.
„Aktuell gibt es in Oberösterreich 110 Solidarsparbücher mit einer Einlagensumme von 1,1 Millionen Euro“, erklärt Günter Cerny, Regionalleiter der Sparkasse. 173.000 Euro an Starthilfen hat der Verein Sozialzentrum seit November 2010 in den Bezirken Vöcklabruck und Gmunden vergeben. 148 Erwachsene und 135 Kinder konnten durch die Kredite in eine Wohnung einziehen. Durchschnittlich wurden 1500 Euro verliehen. „Rund 100.000 Euro wurden bereits wieder zurückgezahlt. Die Ausfälle sind unter fünf Prozent“, freut sich Hindinger über die gute Rückzahlungsquote.
In Österreich einzigartig
„Starthilfe Wohnen ist ein Projekt gelebter Solidarität in der Region“, sagt Sr. Kunigunde Fürst, Generaloberin der Franziskanerinnen und Sprecherin des Armutsnetzwerkes. Das Modell ist österreichweit einzigartig. „Es ist aus dem Wissen unserer Mitarbeiter entstanden“, sagt Waltraud Schobermayr, Obfrau des Vereins Sozialzentrum. Das macht es auch so erfolgreich.
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