Kritik an geplanter Verpachung
Badeplatz-Deal in Unterach sorgt für großen Aufschrei

- Landesrat Max Hiegelsberger (Mitte) unterstützte Bürgermeister Georg Baumann (r.) vor drei Jahren beim Kauf des Seegrundstückes.
- Foto: Land OÖ/Stockinger
- hochgeladen von Maria Rabl
Gemeinde Unterach möchte Seegrund an Hotel-Investor verpachten und dafür einen anderen kaufen.
UNTERACH (rab). Vor drei Jahren noch galt es als Vorzeigeprojekt, inzwischen hagelt es massive Kritik: Nach einer Bürgerbefragung kaufte die Gemeinde Unterach 2016 ein mehr als 6.000 Quadratmeter großes Seegrundstück und machte es öffentlich zugänglich. Landesrat Max Hiegelsberger unterstützte den Kauf mit 800.000 Euro.
Ein Drittel dieses Badeplatzes möchte die Gemeinde künftig an einen Investor verpachten, der anstelle des ehemaligen "Georgshofes" ein neues Hotel mit rund 140 Zimmern plant. Vom selben Investor will die Gemeinde nun das rund 1.700 Quadratmeter große Areal des ehemaligen "Goldenen Ankers" zurückkaufen und benötigt dafür erneut eine Landesförderung in der Höhe von zwei Millionen Euro.
Hirz fordert sofortigen Stopp
„So geht das nicht. Die Gemeinde Unterach konterkariert mit ihrem Plan alle Bemühungen, die freien Zugänge zum Attersee zu schützen", kritisiert der Grüne Landtagsabgeordnete Gottfried Hirz das Vorhaben und fordert das Land OÖ auf, das Projekt zu stoppen. "Mit Landesgeldern unterstützt ein Uferareal kaufen, dies an einen Finanzdienstleister für ein Hotelprojekt zu verpachten und für den Gesamtdeal wieder Landesgelder lukrieren – das passt nicht zusammen."
"Wenn wir das Grundstück im Ortszentrum kaufen, schaffen wir einen einen zweiten öffentlichen Seezugang."- Bürgermeister Georg Baumann
Bürgermeister Georg Bauman (ÖVP) kann diese Kritik nicht verstehen: "Wenn wir das Grundstück im Ortszentrum kaufen, schaffen wir einen einen zweiten öffentlichen Seezugang." Hier möchte er eine ganzjährig nutzbare Promenade schaffen und dahinter ein Baurecht für ein Wirtshaus vergeben. Zudem sei der Ankauf des "Goldenen Anker"-Areals unabhängig von Hotelprojekt und Verpachtung: "Das Grundstück können wir sofort kaufen."
Beim Hotelprojekt dauere es hingegen noch ein paar Jahre, bis es genehmigt abgerissen und neu errichtet sei. Ebenso weist Baumann die Kritik zurück, dass der Großteil der Uferlinie verpachtet werden soll: "Es handelt sich um einen Streifen, der sumpfig ist und wo ohnehin nie jemand liegt."


Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.