"Es war eine sehr erfüllte Zeit"

- Maria Fekter verabschiedet sich in die Politpension.
- hochgeladen von Alfred Jungwirth
Nach 27 Jahren in der hohen Politik geht Maria Fekter in Pension.
ATTNANG-PUCHHEIM. Sie war Finanzministerin, Innenministerin, Staatssekretärin, "einfache" Nationalratsabgeordnete und Volksanwältin. Nach insgesamt 27 Jahren tritt Maria Fekter (61) von der politischen Bühne ab. "Ich beende meine aktuelle politische Arbeit, aber ich gebe meine Gesinnung nicht ab", sagt die ÖVP-Politikerin. "Herumgscheiteln wie Muppets in der Loge" werde sie sicher nicht.
Fekter hatte Jus und Betriebswirtschaftslehre studiert und stieg 1982 in den elterlichen Betrieb ein. Ihr politisches Leben, das 1986 als Gemeinderätin in Attnang-Puchheim begann, bezeichnet sie als eine sehr erfüllte Zeit. Der Einzug ins Parlament im Jahr 1990 sei überraschend gekommen. Eine noch größere Überraschung war die Bestellung zur Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium, nur wenige Wochen nach der Wahl. Ein Funktion, die sie bis 1994 ausübte. Sie leitete fast 13 Jahre den Justizausschuss, war Abgeordnete im Hohen Haus und arbeitete auf eigenen Wunsch ein Jahr als Volksanwältin, ehe sie 2008 zur Innenministerin bestellt wurde. Ihr letztes Regierungsamt bekleidete die Attnangerin von 2011 bis 2013 als Bundesministerin für Finanzen.
Besonders gerne erinnert sie sich an Erfolge wie Gesetze gegen Gewalt in der Familie, das Schweizer-Abkommen gegen Steuerflucht und den EU-Beitritt. Als Negativerlebnis nennt sie das Scheitern mit einem Asyl-Erstaufnahmezentrum im burgenländischen Eberau. Mit Kritik müsse man als Politikerin leben. "Man kann es nie allen recht machen. Mir war es wichtig, dass ich mir und meinen hohen Erwartungen gerecht werde und mich immer in den Spiegel schauen kann", so Fekter.
27 Jahre sei sie eine Getriebene des Terminkalenders gewesen. "Jetzt möchte ich gemeinsam mit meinem Mann all das nachholen, was ich in dieser Zeit nicht machen konnte", freut sich die Mutter einer erwachsenen Tochter auf die Politpension.
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