Vortrag in Attnang-Puchheim
Ein Herz für Straßenkinder in Westafrika

- hochgeladen von Gertrud Schöffl
Bruder Lothar Wagner widmet sein Leben tagtäglich aufs Neue Kindern und Jugendlichen, die ihr Dasein im Gefängnis oder auf der Straße fristen. Geboren 1973 in Trier (D), hilft der Diplom-Sozialpädagoge und -Theologe bevorzugt in sozialen Brennpunkten in Westafrika. Als Direktor des Kinderschutzzentrums „Don Bosco Fambul“ in Freetown, der Hauptstadt von Sierra Leone, stand er Straßenkindern und jungen Gefangenen ebenso zur Seite, wie minderjährigen Prostituierten und Waisenkindern während der Ebola-Krise. Bereits bei seinem ersten Einsatz in Liberia engagierte sich Bruder Lothar Wagner für die „Friedhofskinder“ – obdachlose Jugendliche ohne jegliche Perspektive, die in Gräbern übernachten. Seit Sommer 2020 ist der Experte für Westafrika wieder in Liberia tätig, wo all seine Fürsorge neben den Straßenkindern, auch den Kindern im Zentralgefängnis von Monrovia gilt.
Kein sauberes Wasser, ständiger Hunger und fehlende medizinische Versorgung
In einer kleinen Zelle, die für zwei Insassen vorgesehen ist, sind dort bis zu zehn Personen untergebracht – Erwachsene und Kinder gemeinsam. Gewalt und Übergriffe stehen an der Tagesordnung. Für die Einsitzenden ist das Zentralgefängnis von Monrovia, der Hauptstadt Liberias, die Hölle auf Erden. Unter ihnen auch schon 12-Jährige, die oft viel zu schnell hinter Gittern landen. Damit diese jungen Menschen nicht jegliche Hoffnung verlieren, tut Bruder Lothar Wagner alles ihm Mögliche und bringt Menschlichkeit in die dunklen Gefängniszellen. Neben der Versorgung mit Wasser und Nahrung, vermitteln er mit seinen Mitarbeitern auch medizinische Hilfe. Nicht zuletzt kümmert sich Wagner bei Bedarf um einen Rechtsbeistand, denn oft hatten die Kinder nicht einmal einen ordentlichen Gerichtsprozess.
Jugendfürsorge statt Gefängnis
Der engagierte Salesianerbruder hat in den vergangenen Jahren vielfach auf diese unmenschlichen Zustände und Verstöße gegen die UN-Kinderrechtskonvention hingewiesen und Veränderungen eingefordert. Nun zeigen diese Bemühungen endlich Erfolg. Denn die Salesianer Don Boscos wurden vom Obersten Gerichtshof in Liberia um Unterstützung bei der Reform des Jugendstrafverfahrens gebeten. Zudem hat die Regierung den Jugend Eine Welt-Partnern ein Grundstück mit Gebäuden angeboten, um ein Zentrum für straffällig gewordene Jugendliche zu errichten, damit Minderjährige künftig endlich adäquate Hilfe außerhalb des Gefängnisses bekommen.
Vortrag von Bruder Lothar Wagner im Maximilianhaus Attnang-Puchheim (Gmundner Straße 1) am Donnerstag, 30. Jänner 2025 um 18.00 Uhr. Veranstalter: Jugend eine Welt (Don Bosco) sowie Selbstbesteuerungsverein "Eine Welt für alle"


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