Sportlich sägen mit 75 PS

OTTNANG. Als Zuschauer bei einem Motorsägen-Bewerb in Lambach hat Bernhard Asamer 2008 die Leidenschaft für diesen Power-Sport gepackt. "Die Eigenbau-Motorsägen, genannt ,Hot Saws', haben meinen Vater und mich besonders fasziniert. Da haben wir beschlossen, selbst eine zu bauen", erzählt der 21-Jährige. "Mittlerweile haben wir schon vier, die stärkste hat eine Motorleistung von 75 PS, 300 ccm und wiegt 25 Kilo."

Asamer tritt bei verschiedenen Bewerben an. Neben "Hot Saw" startet er noch mit Power- und Oldtimersägen. Erstere sind auffrisierte Serienmotorsägen. Seine Stihl mit einer Originalleistung von 8,7 PS hat der gelernte Stahlbautechniker auf 25 PS getunt. Und den Oldtimer, eine rund 44 Jahre alte "Husqvarna", hat er selbst repariert und restauriert.

Bei einem Bewerb werden drei Scheiben innerhalb von 15 Zentimetern geschnitten, der Stamm aus Pappelholz hat einen Durchmesser von 46 Zentimetern. Die Zeitmessung beginnt beim Starten der Motorsäge und endet beim Durchschnitt der letzten Scheibe. "Meine persönliche Bestleistung liegt bei 8,2 Sekunden. Ich habe schon an einigen internationalen Eurojack-Bewerben in Österreich und Tschechien sehr erfolgreich teilgenommen", erzählt der Ottnanger. "Bei der Eurojack-Europameisterschaft mit der Oldtimersäge hab ich heuer zum sechsten Mal in Folge Platz eins belegt."

Ein besonderes Krafttraining brauche er trotz der 75 PS starken und 25 Kilo schweren "Hot Saw" nicht. Gewicht und Leistung der Säge würden aufgrund der Umdrehungsgeschwindigkeit keine so große Rolle spielen. "Mein einziges Training ist Sägen", sagt Asamer.

Zur Sache
Der Eurojack-Sport gilt als spektakulärste Form, die der Lumberjack in Europa zu bieten hat. Lumberjack – Anfang des 20. Jahrhunderts in Kanada ins Leben gerufener Sport in Holzfäller-Camps – findet seit einigen Jahren auch in unseren Breiten seine Anhänger.