Lenzing AG streicht 2014 bis zu 700 Jobs

In der Lenzing AG ist es fünf vor zwölf: 390 Mitarbeiter und bis zu 300 Leasingarbeiter sollen ihre Jobs verlieren. | Foto: Alois Huemer
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LENZING. Wegen der Halbierung des erwarteten Gewinnes von 160 Millionen Euro kündigte die Lenzing AG drastische Sparmaßnahmen an. Eine externe Beraterfirma soll dem Unternehmen helfen, 120 Millionen an Sach-, Material- und Personalkosten im Jahr einzusparen. Das Programm "excellLENZ 2.0" verursacht Einmalkosten im zweistelligen Millionen-Bereich und soll bereits 2014 Wirkung zeigen.

Kündigungen ab 2014
"Im ersten Quartal 2014 wird mit dem Personalabbau begonnen", sagt Unternehmenssprecherin Angelika Guldt. So werden am Standort Lenzing 390 Arbeitsplätze gestrichen, weniger als 100 dieser Stellen sollen durch Pensionierungen eingespart werden. "Zusätzlich ist geplant die Zahl der Leasingarbeiter auf ein Minimum zu reduzieren", berichtet Guldt. So können bis zu 300 Leasingarbeiter ihren Job verlieren, die genaue Anzahl handle man aber noch mit den Leasingfirmen aus.

Protest vom Betriebsrat
Die Ankündigung der Lenzing AG löste großes Entsetzen in der Politik und im Betriebsrat aus. "Obwohl noch vor fünf Wochen öffentlich erklärt wurde, dass nach den Einsparungsmaßnahmen 97 Prozent der Arbeitsplätze sicher wären, wurde der Betriebsrat in der Vorwoche darüber informiert, dass bis zu 700 Arbeitsplätze am Standort Lenzing und weitere 200 Arbeitsplätze weltweit abgebaut werden sollten. Wir sind davon überzeugt, dass dieser menschenverachtende Wahnsinn das Ende von Lenzing bedeuten kann", heißt es etwa in einem offenen Brief des Betriebsrates, der den Vorstand zum Einlenken auffordert und mit allen möglichen Maßnahmen der Belegschaft droht.

Unterstützung von Politik
Unterstützung für den Betriebsrat kündigt die Grüne Arbeitsmarksprecherin Maria Buchmayr an. Auch der Klubobmann der Grünen Oberösterreich, Gottfried Hirz, fordert den Konzern auf, seine Konzepte zu überdenken: "Einerseits Gewinne und andererseits massive Entlassungen, das passt einfach nicht zusammen". Ähnlich sind die Reaktionen aus der SPÖ. Landtagsabgeordneter Hermann Krenn weist darauf hin, "dass wir immer noch davon reden, dass die Lenzing auch im heurigen Jahr rund 80 Millionen Euro Gewinn erwirtschaften wird. Ein derart radikaler Stellenabbau entbehrt daher jeder Grundlage. Auch sollten wir uns fragen, ob es Vorstandsmitgliedern zusteht, in fetten Jahren fast so viel zu verdienen wie 90 ihrer Mitarbeiter, um später den Sparstift bei eben jenen als erstes anzusetzen." Nationalratsabgeordnete Daniela Holzinger und Landtagsabgeordneter a. D. Helmut Kapeller kritisieren besonders Unterspergers Vergleich von Arbeitsplätzen mit überflüssigem Körperfett.

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