Herausforderung Energiewende
Stromnetz muss für PV-Anlagen ausgebaut werden
PV-Anlagen boomen. Immer mehr Menschen lassen sich die Ökostrom-Panelen aufs Dach setzten. Beim Anschluss ans Netz kann es aber zu Verzögerungen kommen, denn: das ist nicht für so viele Einspeisungen ausgelegt. Auch den Schwanenstädter Netzbetreiber KWG stellt die Energiewende vor Herausforderungen.
SCHWANENSTADT. Von einem sprunghaften Anstieg der Netzzugangsanträge für neue PV-Anlagen in den letzten zwei Jahren spricht KWG in einer Mitteilung. Das sei für alle Netzbetreiber eine große Herausforderung. Für das Unternehmen gelte es die Netzstabilität zu gewährleisten und mittelfristig jedem Kunden die gewünschte Einspeisung zu ermöglichen.
Aufnahmefähigkeit des Netzes begrenzt
„In den letzten Monaten hören Netzkundinnen und -kunden manchmal von Ihren Netzbetreibern, dass die Einspeiseleistung für eine neue PV-Anlage begrenzt werden muss“, erläutert Peter J. Zehetner, Geschäftsführer bei KWG.
„Dahinter stecken technische und regulatorische Gegebenheiten, die wir Netzbetreiber nicht innerhalb von wenigen Wochen lösen können.“
Bisher sei es nicht erlaubt gewesen, die Stromnetze vorsorglich, ohne konkreten Bedarf auszubauen. Deshalb sei die Aufnahmefähigkeit der Netze für die PV-Anlagen teils eingeschränkt.
Ausbau braucht Zeit
Bevor eine PV-Anlage ans Netz angeschlossen werden kann, muss dessen Betreiber eine elektrotechnische Niederspannungs-Netzberechnung durchführen.
"Damit wird überprüft, ob die zusätzliche PV-Anlage die Netzstabilität durch Überschreiten von allgemein festgelegten Grenzwerten, wie etwa die Spannungsqualität, beeinträchtigen könnte"
, erklärt Zehetner. Werden die Grenzwerte überschritten, könne das andere Stromnetznutzer beeinträchtigen oder Geräte beschädigen. Um das zu verhindern, muss die Einspeisung des PV-Stroms teils beschränkt werden.
"Diese Begrenzung gilt nur für den in das Stromnetz eingespeisten Strom. Im eigenen Haus kann man jederzeit die gesamte Erzeugung der PV-Anlage verbrauchen."
KWG arbeite am Ausbau des Stromnetzes, das brauche jedoch Zeit, weil zum Beispiel Materialien wie Trafos Lieferzeiten von rund einem Jahr haben.
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