Daniel Orasche: "Ich denke bei meiner Arbeit nicht in Stunden, sondern in umgesetzten Projekten"
Daniel Orasche spricht im Gespräch mit der WOCHE über neue Projekte und seinen Arbeitsalltag.
WOCHE: Seit zwei Jahren sind Sie Geschäftsführer der Ferienregion Klopeiner See-Südkärnten. Was haben Sie vorher gemacht?
Daniel Orasche: Nach der Matura habe ich an der Karl Franzens Universität in Graz sowie an der Cornell University in New York und Brüssel studiert. Danach war ich bei einer Thermen- und Hotelerrichtungsgesellschaft und bei einem Tourismusberatungsunternehmen tätig. Bevor ich zurück in meine Heimat gekommen bin, habe ich in Wien gearbeitet und bin viel gereist.
Wo waren Sie unterwegs?
Schwerpunkt war Europa. Vor Kurzem hab ich grob durchgerechnet, in wievielen verschiedenen Hotelbetten ich in dieser Zeit geschlafen habe. Es waren rund 1500, was mich selbst ein bisschen verwundert hat.
Worauf achten Sie bei der Projektumsetzung?
Mein Grundsatz ist: Kein Projekt und Marketing ohne Konzept. Bevor wir mit den Projekten begonnen haben, wurden neben Urlaubern und Hotels auch die Einheimischen befragt, was in dieser Region fehlt. Alle Projekte die umgesetzt werden, sind auf die Hauptzielgruppe sportlich aktive Familien zugeschnitten. Wichtig für uns ist, dass mindestens drei Neuheiten pro Jahr angeboten werden. Sonst gehen die Stammgäste woanders hin und wir verlieren Marktanteile.
Welche Neuheiten soll es im Jahr 2019 geben?
Das Hauptprojekt wird die Fertigstellung des Spielehauses in der Walderlebniswelt sein. Weiters wird ein Mountainbike Flow Trail errichtet. Die Aktiv Card Südkärnten wird um einige Angebote erweitert und das Saunen-Badehaus muss gebaut werden. Die Fußball Europameisterschaft "Europeada" findet 2020 in Südkärnten statt. 17 europäische Länder werden dann hier ihre Zelte aufschlagen.
Wo bekommen Sie die Inspiration für diese Projekte her?
Viele Ideen kommen aus der Region. Die Idee zum Südkärntner Triathlon hat Charly Plautz und sein Team gebracht. Für mich selbst sind Reisen in städtische Metropolen die Quelle. Das würde ich auch jedem Touristiker empfehlen. In den Städten werden Trends geboren die, angepasst an unsere Zielgruppe, auch in unserer Region funktionieren. Entlang der Seine in Paris gibt es zum Beispiel einige Fitnesselemente. Das hat uns bestätigt, dass Freiluft-Fitnessbereiche im Trend sind.
Wie ihr Arbeitstag aus?
Unter der Woche wache ich jeden Tag um sechs Uhr auf. Danach schalte ich zuerst den Flugmodus meines Handys aus und checke noch vor dem Frühstück die Google Alerts. Auf der Fahrt ins Büro führe ich die ersten Telefongespräche und mache mir eine To-do-Liste für den Tag. Da mir die Zusammenarbeit mit den Betrieben sehr wichtig ist, verbringe ich nicht den ganzen Tag im Büro, sondern bin oft vor Ort zu finden. Kürzlich war ich auf dem Weg zur Arbeit, als ich gesehen habe, dass ein Hotelier gerade dabei war eine "Zimmer frei" Fahne aufzuhängen. Ich bin dann stehen geblieben und habe ihm erklärt, dass diese Arbeit umsonst ist, da so gut wie alle Urlauber ihre Unterkunft mittlerweile im Web buchen. Wir haben dann darüber diskutiert. Schlussendlich haben wir im Büro die freien Zimmer ins Web gestellt. Es ist sehr wichtig, mit der Zeit zu gehen, weil die Gäste von heute buchen online.
Wann endet bei Ihnen der Arbeitstag?
Das ist immer unterschiedlich. Ich denke bei meiner Arbeit aber nicht in Stunden, sondern in umgesetzten Projekten.
Bleibt Ihnen neben der Arbeit auch noch Freizeit?
Ja, ein bisschen Zeit bleibt schon noch übrig. Diese verbringen ich dann gerne beim Tennis spielen.
ZUR PERSON:
Name: Daniel Orasche
Geburtstag: 10. 7. 1977
Wohnort: St. Paul im Lavanttal, vorher in Griffen
Familienstand: verheiratet, eine Tochter
Hobbys: Tennis
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