Wem ghöran t´Böda?
Zehn Prozent besitzen drei Viertel!

Häuser nur noch für die Reichen? | Foto: unsplash/Getty Images
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  • Häuser nur noch für die Reichen?
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AK Studie zeigt aktuelle Strukturen: Fast zwei Drittel der Vorarlberger ohne Eigentum

Eine umfassende Studie der Telesis GmbH und des ISK-Instituts im Auftrag der AK Vorarlberg zeigt: Fast zwei Drittel der Vorarlbergerinnen und Vorarlberger besitzen weder ein Baugrundstück noch ein Haus oder eine Eigentumswohnung. AK Präsident Bernhard Heinzle:

„Zehn Prozent der Eigentümer besitzen drei Viertel der gesamten bebauten und unbebauten Wohnbaugrundstücksflächen, magere 16 Prozent verfügen über noch unbebaute Wohnbauflächen."

Überbietung wo es geht

Aus dem Land der Eigentümer ist längst ein Land der Mieter geworden. Die Nachfrage nach Bauland ist hoch, Spekulanten verknappen das Angebot zusätzlich. Dadurch steigen die Bodenpreise. Finanzkräftige Bauträger überbieten sich gegenseitig und treiben die Bodenpreise weiter in die Höhe. Das große Problem ist die Marktverfügbarkeit. Durch die hohe Nachfrage und die Konzentration des Grundstückbesitzes auf relativ wenige Anbieter sind die Preise für Baugrund mittlerweile für viele unerschwinglich geworden. Maßgeblich verantwortlich dafür sind Hortung und Spekulation.

Eigentlich keine Bodenknapppheit im Ländle

Abgesehen davon, dass es an verfügbaren Betriebsgrundstücken mangelt, gibt es im Ländle per se eigentlich keine Bodenknappheit. Denn 40 Prozent aller für den Wohnbau gewidmeten oder vorbehaltenen Grundstücksflächen sind noch unbebaut – gesamt 4.116 Hektar. Die Bevölkerung wohnt auf den bebauten 60 Prozent, also auf 6.297 Hektar. Bezieht man die Zahlen auf die Landesgröße, dann sind 3,6 Prozent dem Wohnbau gewidmet, gerade einmal 0,6 Prozent sind Betriebsgrundstücke.

AK fordert Änderung von Grundverkehrsgesetz

„Wir fordern, dass ein Kauf von bebautem und unbebautem Bauland beziehungsweise Bauerwartungsland nur noch nach einer Bedarfsprüfung erfolgen kann“, so der AK Präsident. Und weiter:

„Die Kriterien für eine Genehmigung sind so festzulegen, dass nur berechtigte Interessen wie der Bedarf an dem zu erwerbenden Grundstück für Wohnen oder betriebliche Tätigkeit einen Kauf ermöglichen. Ebenfalls zu überlegen ist, den Verkehr mit landwirtschaftlichen Grundstücken und Freiflächen einer Bedarfsprüfung zu unterziehen und dem endlich einzurichtenden Bodenfonds beziehungsweise gemeinnützigen Bauvereinigungen oder Gemeinden vorrangig vor privaten Investoren den Kauf zu ermöglichen, wenn leistbarer Wohnraum geschaffen werden soll.

Wie bereits in Salzburg und Tirol längst etabliert, ist endlich ein Vorarlberger Bodenfonds einzurichten. Der Fonds kauft Grundstücke und gibt sie bedarfsorientiert und nach Absprache mit der Standortgemeinde an gemeinnützige Wohnbauträger oder Gewerbebetriebe weiter."

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