Ehrenamt in Vorarlberg

Radeln ohne Alter boomt

Seit 2012 gibt es „Radeln ohne Alter“. Vorreiter und Ideengeber war Ole Kassow aus Kopenhagen. Pionier in Österreich war ein Quartett aus Vorarlberg.

„Radeln ohne Alter“ gibt es seit dem Jahr 2012. Vorreiter und Ideengeber war Ole Kassow, der in Kopenhagen die Initiative ins Leben gerufen hat. Pionier in Österreich war ein Quartett aus Vorarlberg rund um Elke Fitz, Ralph Hollenstein, Tanja Maier und Michael König.

Seit 2014 beschäftigten sich Fitz und Pedalpirat Ralph Hollenstein mit Lastenrädern, im Zuge ihrer Recherchen stießen sie auf Ole Kassow und dessen Idee, mit dem Radeln ohne Alter auf ehrenamtlicher Basis Senioren, die nur eingeschränkt mobil sind, mit den Ausfahrten Abwechslung im Alltag zu bieten. 2015 wurde in Lustenau der erste Verein Österreichs gegründet, nur kurze Zeit später dann die nationale Dach- organisation, die von Elke Fitz angeführt wird. „Wir sind mit der Entwicklung zufrieden, denn es werden immer mehr“, so Elke Fitz. Mehr als 25 Vereine gibt es mittlerweile in Österreich, die meisten davon im Ländle, wo fast flächendeckend in den Regionen für Senioren geradelt wird. Drei Organisationen gibts im Bezirk Dornbirn - und die Freiwilligen sind ebenso begeistert wie die Senioren. „Die Senioren sagen uns, wohin sie fahren möchten und wir erfüllen ihnen den Wunsch.“ Elisabeth Hämmerle (66), Seniorenheim Hasenfeld:

„Für mich war es wie der Himmel auf Erden!“

Unterstützung

Unterstützung gibt es durch die Kommunen und den Bund - eine E-Rikscha kostet zwischen 7.000 und 11.000 Euro, die einmalige Aufnahmegebühr am „Radeln ohne Alter“ ist mit 400 Euro sehr bescheiden, jährlich fallen für die Träger noch 120 Euro an, inklusive Versicherung.

Überblick Bezirk Dornbirn

• Lustenau: Die Marktgemeinde war die allererste Zweigstelle im deutschsprachigen Raum - seit 2015 sind die Freiwilligen in der Gemeinde unterwegs, derzeit sind es rund 20 Piloten, fünf sind fast wöchentlich unterwegs. Die Fahrten werden von Tanja Maier, Schriftführerin, koordiniert. Die beliebtesten Ziele sind der Alte Rhein und das Ried, gefragt sind auch Fahrten quer durch die Stickergemeinde. Die Besonderheit in Lustenau: Neben den zwei Rickschas gibt es auch ein Rollstuhlfahrrad. Dabei wird der Rollstuhl samt Passagier auf eine Rampe geschoben und fixiert. Der mit Abstand älteste Pilot ist Hansjörg Gamper, der mit seinen 79 Jahren schon seit sechs Jahren unterwegs ist!

• Dornbirn: Der RV Dornbirn ist in der größten Stadt Vorarlbergs der kompetente Partner, seit 2018 sind mehr als 50 Piloten mit den Senioren unterwegs. Koordiniert wird die Initiative von Christine Türtscher-Raidel, jährlich werden rund 100 Ausfahrten organisiert. Die fleißigsten Piloten: Manfred Gmeiner, Kurt Mair, Karin Haas, Ilse Unterkircher, Franz Faust sowie Esther und Helmut Kaufmann.

• Hohenems: Radeln ohne Alter ist in der Nibelungenstadt noch in den Startlöchern, da es erst im Frühjahr zur Gründung kam. Als Träger fungiert die Seniorenhilfe, verantwortlicher Koordinator ist Helmut Obwegeser. „Ich hoffe, dass wir Ende Juli die allerersten Ausfahrten machen können. Die ersten Piloten haben wir bereits gefunden, die bestellte Rikscha ist aber noch nicht da, zudem ist eine Ausbildung notwendig“, so Obwegeser. „Geburtshelfer“ war die Stadt selbst, die das Projekt finanziert. „Dank gebührt aber auch Elke Fitz. Sie hat uns unterstützt und beraten. Wir stehen in den Startlöchern und freuen uns auf viele Anmeldungen und den einen oder anderen Piloten, der mitmachen will.“

Fakten

• Weltweit: Gegründet 2013 in Kopenhagen, erste Aktivitäten in Vorarlberg ab 2015 in Lustenau. Ländle-Pioniere: Elke Fitz und Michael König. Fitz hat auch den Österreich-Ableger gegründet und ist Obfrau. Weltweit sind mehr als 1.000 Rikschas in knapp 40 Ländern unterwegs.

• Dornbirn: Kontakt: Christine Türtscher (Koordinatorin des RV Dornbirn); Mail: radelnohnealter@rv-dornbirn.at; Telefon: 0676 / 833 063 309.

• Lustenau: Kontakt: Tanja Maier. Mail: lustenau@radelnohnealter.at; Telefon: 0650 / 5759 531. Anzahl Piloten: circa 20. Anzahl Rikschas: zwei plus ein Rollstuhlrad (allesamt E-Bikes).

• Hohenems: Kontakt: Helmut Obwegeser; Mail: seniorenhilfe@hohenems.at; Telefon: 0664 80 180 1930. Anzahl Piloten: 10, derzeit in Ausbildung. Start von „Radeln ohne Alter“ in Hohenems vermutlich Ende Juli.